Die Demonstration begann als genehmigte öffentliche Gedenkkundgebung Prager Studierender auf der Prager Albertov-Straße in der Nähe des Medizinischen Instituts, dem Naturwissenschaftlichen und Mathematisch-Physikalischen Institut der Universität. Anlass war der 50. Jahrestag der sogenannten „Sonderaktion Prag“ des Jahres 1939. In ihrem Rahmen waren von den deutschen Besatzern tschechische Bildungseinrichtungen geschlossen, 1850 Studenten verhaftet und neun Studentenführer hingerichtet worden. Die „Sonderaktion“ war eine unmittelbare Reaktion auf die Solidaritätsbekundungen für den Studenten Jan Opletal, der während einer Demonstration für die tschechoslowakische Unabhängigkeit von den Deutschen angeschossen worden und im November 1939 seinen Verletzungen erlegen war. Auf der Kundgebung im November 1989 wurde auch Kritik an der Führung der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei laut.
Es formierte sich ein Demonstrationszug mit Zigtausenden Teilnehmern, der sich zunächst in Richtung Prager Hochburg Vyšehrad und später stadteinwärts in Richtung Wenzelsplatz (Václavské náměstí) bewegte. Abends gelangten die Studierenden über den Karlsplatz (Karlovo náměstí) zur Nationalstraße (Národní třída), wo die Demonstration von der Polizei gewaltsam aufgelöst wurde. Eine später einberufene unabhängige Ärztekommission stellte fest, dass dabei 592 Personen verletzt wurden. Dieser Vorfall beschleunigte die Ereignisse der nächsten Tage entscheidend und begünstigte einen Stimmungsumschwung der Prager Bevölkerung, die massenweise für die Demonstranten Partei ergriff. Als unmittelbares Ergebnis der Studentendemonstration gründete sich zwei Tage später im Prager Schauspielklub (Činoherní Klub) das Bürgerforum (Občanské fórum; OF). Die Demonstration markiert damit den Anfang der Samtenen Revolution.