Name des Begriffes: „Vokno“
Beschreibungen des Begriffes:

„Vokno“

Tschechoslowakische Samisdatzeitschrift, die seit 1979 von František Stárek (unter dem Pseudonym „Čuňas“) mit einem Kreis von Helfern herausgegeben wurde. „Vokno“ (Fenster) wurde als „Zeitschrift für eine andere und alternative Kultur“ (Časopis po druhou a jinou kulturu) gegründet, um das staatliche Informationsmonopol zu durchbrechen, unter dem vor allem die junge Generation litt. Die Zeitschrift befasste sich vorwiegend mit abseitigen und nichtkonformistischen Kulturereignissen in Literatur und Bildender Kunst. Autoren waren unter anderem Ivan M. Jirous (Pseudonym: „Magor“) und Egon Bondy (eigentlich Zbyněk Fišer). „Vokno“ erschien in einer Auflage von mehreren hundert Exemplaren zumeist dreimal jährlich. Bis zur ihrer Einstellung 1995 erschienen rund 300 Ausgaben der Zeitschrift, die im Laufe der Zeit zu einer der wichtigsten tschechoslowakischen Samisdatpublikationen wurde.

Für Herausgabe und Vertrieb der Zeitschrift kamen mehrere Personen ins Gefängnis. František Stárek musste sich mehrere Male vor Gericht verantworten. 1989 wurde er in einer vom Innenministerium vorbereiteten Fernsehsendung als Krimineller verunglimpft. Die Redaktion von „Vokno“ gab in der zweiten Hälfte der 80er Jahre auch die Zeitschrift „Voknoviny“ (in etwa „Fenster-Nachrichten“) heraus und war am „Originální videojournal“ beteiligt. Letzteres veröffentlichte Informationen zu den gesellschaftspolitischen und kulturellen Aktivitäten der Opposition.

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