Internationale Nichtregierungsorganisation für den Schutz und die Förderung der Menschenrechte, die 1961 in London gegründet und 1977 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Sie kämpft für die Freilassung von Bürgern unterschiedlicher Länder, die für die gewaltfreie Äußerung ihrer Überzeugungen inhaftiert wurden sowie für die Zusicherung eines fairen Prozesses, für eine angemessene Behandlung der Häftlinge sowie für die Abschaffung von Folter und Todesstrafe. Um die Neutralität zu wahren, sollen die nationalen Sektionen von Amnesty International gemäß dem Statut nicht zum eigenen Land arbeiten. In der Vergangenheit wurden hauptsächlich kommunistische Staaten und Staaten der Dritten Welt, aber auch westliche Länder ausgewählt. Die Organisation veröffentlicht Jahresberichte über die Lage der Menschenrechte, entsendet Missionen, um Fakten vor Ort zu sammeln, um Gerichtsprozesses zu beobachten und um Interviews mit Verhafteten zu führen. Sie besitzt Sektionen in über 40 und lokale Gruppen in 176 Ländern.
Zwischen 1973 und 1983 bestand in Moskau eine Sowjetische Sektion von Amnesty International. Eine polnische Gruppe entstand im Oktober 1977, deren Mitglieder jedoch kurze Zeit später verhaftet wurden. Das Archiv der Organisation wird im Internationalen Institut für Sozialgeschichte in Amsterdam verwahrt.