Name des Begriffes: Moskauer Appell
Beschreibungen des Begriffes:

Moskauer Appell

Einer der bekanntesten Texte des sowjetischen Samisdat, der am 13. Februar 1974 nach der Nachricht von der Verhaftung Alexander Solschenizyns veröffentlicht wurde. Der „Moskauer Appell“ (Moskovskoe obraščenie) enthielt die Forderung, Alexander Solschenizyns Buch „Archipel Gulag“ in der UdSSR zu veröffentlichen, Akten über die Tätigkeit der Strafverfolgungsorgane unter Stalin öffentlich zu machen und ein internationales Tribunal zur Aufdeckung der durch den Staat verübten Verbrechen abzuhalten. Der Appell endete mit dem Aufruf, Alexander Solschenizyn vor Verfolgung zu schützen und ihm die Arbeit in seinem Heimatland zu ermöglichen. Anfänglich unterschrieben zehn sowjetische Dissidenten den Brief (darunter Andrei Sacharow, Larissa Bogoras, Pawel Litwinow und Wladimir Maximow), später schlossen sich noch einige Dutzend weitere Personen an. Unterschriften wurden auch in anderen Ländern gesammelt, 50.000 allein in der Bundesrepublik. Der Appell führte zur Gründung des unabhängigen historischen Almanachs „Pamjat‘“.

Synonyme: Moskauer Appells
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