Buch von Alexander Solschenizyn, das in dokumentarisch-literarischer Form die politischen Repressionen und das Straflagersystem der UdSSR darstellt. Der vollständige Titel lautet: „Der Archipel Gulag 1918–1956. Versuch einer künstlerischen Bewältigung“ (Archipelag GULAG 1918–1956. Opyt chudožestwennogo issledovanija). 1968 wurde das Manuskript, das drei Bände mit mehr als 2.000 Seiten umfasst, ins Ausland gebracht. Ende Dezember 1973 erschien der erste Band bei YMCA-Press in Paris. Auszüge, die in die meisten Weltsprachen übersetzt wurden, erschienen gleichzeitig in gewaltigen Auflagen in europäischen und amerikanischen Zeitschriften. 1974–76 wurden zwei weitere Bände veröffentlicht. Alexander Solschenizyn, der aus der Sowjetunion ausgewiesen worden war, spendete die Autorenhonorare dem Hilfsfonds für politische Häftlinge und ihre Familien.
In der UdSSR zirkulierte der Text im Samisdat. Für seine Vervielfältigung und Verbreitung wurden viele Personen verurteilt (unter anderen Sergei Kowaljow, Swiad Gamsachurdia und Wjatscheslaw Igrunow). 1989 wurden in der Monatszeitschrift „Novy Mir“ vom Autor ausgewählte Auszüge veröffentlicht, ein Jahr später erschien das Buch vollständig.