Kundgebung russischer Dissidenten aus Protest gegen den *Einmarsch von Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei am 25. August 1968 (vier Tage nach dem Einmarsch) auf dem Roten Platz in Moskau. An der Demonstration beteiligten sich Konstantin Babizki, Larissa Bogoras, Wadim Delone, Wladimir Dremluga, Wiktor Fajnberg, Natalja Gorbanewskaja und Pawel Litwinow sowie als achte Person Tatjana Bajewa. In der Literatur hat sich dennoch die Bezeichnung „Demonstration der Sieben“ durchgesetzt. Die Demonstranten trafen sich mittags am „Lobnoe mesto“, der historischen Hinrichtungsstätte auf dem Roten Platz, und hielten Plakate mit Losungen auf Tschechisch und Russisch hoch: „Schande den Besatzern“, „Hände weg von der ČSSR“, „Für eure und unsere Freiheit“ sowie „Es lebe die freie und unabhängige Tschechoslowakei“.
Die Demonstranten wurden mit Ausnahme von Natalja Gorbanewskaja, die mit ihrem Säugling auf den Platz gekommen war, sofort verhaftet. Fünf von ihnen wurden im Oktober 1968 nach *Artikel 190, Paragraf 1 Strafgesetzbuch der RSFSR und Paragraf 3 desselben Artikels verurteilt. Keiner von ihnen legte ein Schuldgeständnis AB. Der sechste, Wiktor Fajnberg, der während der Haft brutal zusammengeschlagen worden war, wurde für psychisch krank erklärt und fast vier Jahre in eine psychiatrische Klinik gesperrt.
Die „Demonstration der Sieben“ und der anschließende Prozess gegen die Teilnehmer rief internationale Aufmerksamkeit hervor. Natalja Gorbanewskaja stellte eine Dokumentation dieser Ereignisse unter dem Titel „Zwölf Uhr mittags. Das Verfahren wegen der Demonstration am 25. August 1968 auf dem Roten Platz“ (Polden. Delo o demonstracii 25 avgusta 1968 na Krasnoj ploščadi) zusammen. Diese wurde im sowjetischen Samisdat verbreitet und in verschiedenen Sprachen auch im Ausland herausgegeben.