Name des Begriffes: „Evrei v SSSR“
Beschreibungen des Begriffes:

„Evrei v SSSR“

Unregelmäßig erscheinende, russischsprachige oppositionelle Zeitschrift, von der in Moskau zwischen 1972 und 1979 zwanzig maschinengeschriebene Ausgaben mit jeweils 100 bis 250 Seiten herausgegeben wurden. Gründer und Erstredakteure von „Evrei v SSSR“ (Juden in der UdSSR) waren Viktor Jachot und Alexander Woronel, die ihre Namen offen angaben. Zur Redaktion gehörten außerdem Rafail Nudelman, Ilja Rubin, Michail Agurski, Ejtan Finkelstej, Viktor Brajlowski und andere. In der Zeitschrift wurden unter anderem Briefwechsel zwischen Mitgliedern der Bewegung der Otkazniki und den staatlichen Behörden veröffentlicht. Die Zeitschrift vereinigte Aktivisten der jüdischen Auswanderungsbewegung, die eine Wiederbelebung des nationalen Bewusstseins durch eine Rückkehr zur jüdischen Kultur erreichen wollten. Sie war auch ein Zentrum, das Verbindungen zur Menschenrechtsbewegung herstellte. So wurden einerseits Appelle veröffentlicht, andererseits informierte die „Chronik der laufenden Ereignisse“ über die Zeitschrift und Repressionen gegen ihre Redakteure und Autoren.

Im Mai 1975 eröffnete die Staatsmacht ein Strafverfahren gegen Redakteure und Zusteller von „Evrei v SSSR“. Im Rahmen dieses Verfahrens wurde der letzte Redakteur Viktor Brajlowski 1981 verhaftet und verurteilt, obwohl die Zeitschrift bereits 1979 ihr Erscheinen eingestellt hatte. Die Hebräische Universität in Jerusalem gab Nachdrucke aller Ausgaben heraus.

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