Die litauische Vereinigung zur Verteidigung der Menschenrechte entstand am 13. November 1978. Ihr Ziel war es zu überwachen, ob die sowjetischen Gesetze zur Regelung des Status der litauischen katholischen Kirche und der Rechte der Gläubigen sowie ihre praktische Anwendung den internationalen Verpflichtungen der UdSSR entsprachen. Zu den weiteren Zielen des „Katholischen Komitees zur Verteidigung der Rechte der Gläubigen“ (Tikinčiųjų teisėms ginti katalikų komitetas) gehörte es, Fälle der Diskriminierung von Gläubigen und der Unterdrückung oppositioneller Überzeugungen in Litauen und anderen Sowjetrepubliken aufzudecken, Geistliche und Gläubige über ihre Rechte zu informieren und Hilfestellungen für deren Durchsetzung bereitzustellen.
Die Gründer und Mitglieder des Komitees waren fünf Priester: Sigitas Tamkevičius, Alfonsas Svarinskas, Juozaz Zdebskis, Jonas Kauneckas und Vincas Velavičius. 1980 traten Vytautas Skuodis und die Priester Vaclovas Stakėnas, Algimantas Keina, Leonas Kalinauskas und Kazimieras Žilys der Gruppe bei. Da die Organisation keine Leitung besaß, hatten alle Mitglieder die gleichen Rechte und trugen die gleiche Verantwortung. Entscheidungen wurden mit Stimmenmehrheit getroffen. Die Organisation veröffentlichte 52 Appelle an sowjetische und westliche staatliche Institutionen, einige davon zusammen mit dem *Christlichen Komitee zur Verteidigung der Rechte der Gläubigen in der UdSSR (Christjanskij komitet zaščity prav verujuščich v SSSR). Die Appelle wurden in der „Chronik der Katholischen Kirche“ in Litauen und in der *„Chronik der laufenden Ereignisse“ in Russland veröffentlicht.
Repressionen des KGB gegen Mitglieder des Komitees fanden bis zur Einstellung der öffentlichen Tätigkeit der Organisation 1983 statt. Auf Initiative von Juozas Zdebskis wurde die Arbeit im Untergrund fortgesetzt. Daran beteiligten sich die Priester Jonas Boruta, Antanas Gražulis, Gvidonas Dovidaitis und Petras Dumbliauskas. 1989 nahm das Komitee seine öffentliche Tätigkeit wieder auf und verfolgte diese bis zur Wiedererlangung der Unabhängigkeit Litauens 1990. Am 13. November 1993 erklärten die in *Šiluva versammelten Mitglieder des Komitees, dass sie ihre Mission erfüllt hätten und lösten sich auf.