Name des Begriffes: Appell an die Weltöffentlichkeit
Beschreibungen des Begriffes:

Appell an die Weltöffentlichkeit

Erster Menschenrechtsappell des sowjetischen Samisdat, der ausdrücklich an die Weltöffentlichkeit adressiert wurde. Seine Autoren Larissa Bogoras und Pawel Litwinow übergaben den Text am Vortag der Urteilsverkündung des *Prozesses der Vier am 11. Januar 1968 an westliche Journalisten. Im „Appell an die Weltöffentlichkeit“ (K mirovoj obščestvennosti) wurde die Atmosphäre der Rechtlosigkeit beschrieben, die im Prozess und in seinem Umfeld herrschte sowie die Bestrafung der dafür Schuldigen und die Neuaufnahme des Verfahrens unter rechtsstaatlichen Grundsätzen und Beteiligung internationaler Beobachter verlangt. Der Appell wurde in der Weltpresse veröffentlicht und wiederholt in westlichen Rundfunksendern verlesen. Die beiden Autoren gaben ihre Namen und Adressen offen an, woraufhin sie Dutzende Briefe und Solidaritätserklärungen erhielten. Einige der Briefautoren wurden später Mitglieder der sowjetischen Menschenrechtsbewegung. Der Appell wurde zum Anstoß und zur ideellen Grundlage der Petitionskampagne zum *Prozess der Vier. Er wurde in dem von Pawel Litwinow herausgegebenen Band „Der Prozess der Vier. Eine Sammlung von Dokumenten über den Gerichtsprozess an A. Ginsburg, J. Galanskow, A. Dobrowolski und W. Laschkowa“, Frankfurt am Main 1968 (Process cetyrëch. Sbornik dokumentov po sudie nad A. Ginsburgom, J. Galanskovym, A. Dobrovolskim, V. Laškovoj) veröffentlicht.

Synonyme: Appells an die Weltöffentlichkeit
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