Russische Zeitschrift für religionsphilosophische, politische und literarische Themen. Der „Vestnik russkogo christianskogo dviženija“ (Bote der Russischen Christlichen Bewegung) ist die Zeitschrift der „Russischen Studentischen Christlichen Bewegung“, einer religiösen und sozialen Vereinigung, die in Westeuropa und den USA aktiv ist und 1923 unter der Leitung des internationalen CVJM (YMCA) gegründet wurde. Sie erscheint ab 1925 in Paris im Verlag YMCA-Press und trug verschiedene Titel, darunter „Bote der Russischen Studentischen Christlichen Bewegung“ (Vestnik russkogo studenčeskogo christianskogo dviženija). Unter ihrem heutigen Titel erscheint sie seit 1975.
Im „Vestnik russkogo christianskogo dviženija“ erscheinen theologische und philosophisch Aufsätze sowie Nachrichten aus dem christlich-orthodoxen Gemeindeleben im Westen. Redakteur ist seit 1955 de facto und seit 1970 auch offiziell Nikita Struwe. Durch Vermittlung von Jewgeni Barabanow erschienen ab Ende der 70er Jahre regelmäßig aus der Sowjetunion erhaltene Texte von Alexander Solschenizyn, Igor Schafarewitsch und Dmitri Dudko sowie Dokumente des Christlichen Komitees zur Verteidigung der Rechte der Gläubigen in der UdSSR (Christjanskij komitet zaščity prav verujuščich v SSSR). Die Zeitschrift wurde illegal in die Sowjetunion geschmuggelt und dort als Kopien weitläufig in christlich-orthodoxen Kreisen verbreitet. Veröffentlichungen im „Vestnik“ wurden in politischen Prozessen gegen Oppositionelle als eigene Anklagepunkte eingebracht. Seit 1990 erscheint die Zeitschrift frei in Russland.