Provisorisches rumänisches Regierungsorgan, das sich nach der Entmachtung von Nicolae und Elena Ceaușescu am 22. Dezember 1989 konstituierte. Die Nationale Rettungsfront (Frontul Salvării Naționale) setzte sich aus Oppositionellen und parteiinternen Reformern zusammen, in der Praxis wurde die Macht jedoch von einer Gruppe ehemaliger Apparatschiks ausgeübt, an deren Spitze Ion Iliescu stand. Am 26. Dezember 1989, einen Tag nach der Hinrichtung von Nicolae und Elena Ceaușescu, setzte die Rettungsfront eine Regierung ein, deren Chef Petre Roman wurde (Sohn Walter Romans, eines bekannten kommunistischen Funktionärs). Die neue Regierung bestand in ihrer Mehrheit aus ehemaligen Kommunisten sowie aus Armee- und Geheimdienstoffizieren.
Am 23. Januar 1990 gestaltete sich die Rettungsfront – entgegen früheren Ankündigungen – in eine politische Partei um. Zum Zeichen des Protests verließen ehemalige Aktivisten der demokratischen Opposition, darunter Doina Maria Cornea und die Dichterin und Dissisentin Ana Blandiana die Organisation. Aus der Nationalen Rettungsfront ging de facto die sozialdemokratische Nachfolgepartei der Rumänischen Kommunistischen Partei hervor.