Neben den *Streiks im Jiu-Tal der bekannteste Arbeiterprotest während der Ceaușescu-Ära. Nach Bekanntgabe einer weiteren Lohnkürzung innerhalb kurzer Zeit gingen am 15. November 1987 im siebenbürgischen Kronstadt (Brașov) die Arbeiter der Steagul-Roșu-Werke (Rote-Fahne-Werke) auf die Straße und forderten eine Verbesserung ihrer Arbeits- und Lebensbedingungen. Die Staatsmacht ließ die Demonstranten zunächst gewähren, was diese dazu anspornte, das Gebäude der Parteileitung anzugreifen. Dabei wurde das verbotene alte Siebenbürger Revolutionslied „Deșteaptă-te române! “ (Wach auf, Rumäne!) intoniert.
Am nächsten Tag verhaftete man die aktivsten Teilnehmer der Ausschreitungen und verurteilte viele von ihnen zu Gefängnisstrafen oder man siedelte sie in entlegene Ortschaften zwangsweise um. Der Streik in Kronstadt war nicht nur ein Signal für die zahlenmäßig schwache demokratische Opposition in Rumänien, sondern auch für Reformkräfte innerhalb der Partei. AB dieser Zeit wurde überall auf der Welt über die Situation in Rumänien berichtet, was wiederum rumänischen Bürgerrechtlern die Kontaktaufnahme zu westlichen Journalisten erleichterte.