Name des Begriffes: Systematisierung der Dörfer
Beschreibungen des Begriffes:

Systematisierung der Dörfer

Umbau der rumänischen Dörfer nach kommunistischen Vorgaben, das heißt Abriss der alten Bebauung und Errichtung von Wohnblockvierteln an ihrer Stelle. Die Idee entstand bereits in den 60er Jahren, sie wurde jedoch nur in einigen wenigen Ortschaften umgesetzt. Ab Anfang der 80er Jahre forcierten die rumänischen Behörden die Planungen und verkündeten 1988, die Anzahl der Dörfer in Rumänien müsse sich bis zum Jahr 2000 um die Hälfte verringern. In der Propaganda hieß es, dadurch würde sich „die Kluft im Lebensniveau zwischen Stadt und Land verringern“.

Die 1988 beschleunigte sogenannnte Dorfsystematisierung rief eine Welle von Protesten hervor, allerdings vorwiegend im Ausland, denn in Rumänien selbst hatte man Angst vor Repressalien. Die am meisten gefährdete Bevölkerungsgruppe waren die Ungarn, denn die Aktion sollten in den von ihnen bewohnten Dörfern ihren Ausgang nehmen, was Ausdruck der nationalistisch ausgerichteten Politik der Staatsmacht war. Im Juni 1988 fand in Budapest eine große Protestkundgebung statt, die Systematisierung der Dörfer wurde jedoch bis zum Sturz des Ceaușescu-Regimes weiter betrieben.

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