Als am 14. April 1978 auf der Sitzung des Obersten Sowjets der Georgischen SSR, eine neue Verfassung für die Sowjetrepublik verabschiedet werden sollte, fand in Tiflis eine nicht genehmigte Massendemonstration statt. Rund 10.000 Teilnehmer protestierten gegen das im Verfassungsentwurf formulierte Vorhaben, andere Sprachen dem bisher als Amtssprache geltenden Georgisch gleichzustellen und damit der russischen Sprache fortan faktisch eine Vorrangstellung einzuräumen. Am Vortag der Sitzung des Obersten Sowjets wurden an der Universität und anderen öffentlichen Orten Flugblätter mit der Forderung ausgelegt, den Verfassungsartikel über das Georgische als Amtssprache beizubehalten, und die zur Teilnahme an der Demonstration am 14. April 1978 aufriefen. An der Vorbereitung und Durchführung der Demonstration waren auch die Mitglieder des Kampfbunds zur Befreiung Georgiens beteiligt. Die Demonstration begann vor dem Gebäude der Universität, die Teilnehmer durchbrachen Polizeiketten und liefen bis zum Regierungsgebäude, vor dem eine Kundgebung stattfand. Am Nachmittag des 14. April 1978 entschied der Oberste Sowjet der Georgischen SSR auf einer außerplanmäßigen Sitzung, Artikel 75 der alten Verfassung, der Georgisch als Amtssprache festlegte, ohne Änderungen beizubehalten. Die Abgeordneten selbst feierten den Beschluss mit langanhaltendem Beifall, und der Erste Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Georgiens Eduard Schewardnadse verkündete den Demonstranten persönlich die Entscheidung. Es handelte sich um einen in der Geschichte der UdSSR beispiellosen Vorgang und eine Ermutigung für die georgische Opposition.
- Name des Begriffes: Demonstration am 14. April 1978
- Beschreibungen des Begriffes:
Demonstration am 14. April 1978
- Synonyme: Demonstration vom 14. April 1978