Infolge einer umfassenden Beschlagnahmung von Lebensmitteln im Zuge der Kollektivierung der Dörfer kam es 1932 und 1933 in mehreren Gebieten der UdSSR (Ukraine, Kuban, Kasachstan, einige Regionen des Wolgagebiets) zu einer schweren Hungersnot. In der Ukraine waren mehrere Millionen Opfer zu beklagen. Die Gründe und Folgen dieser humanitären Katastrophe wurden von den sowjetischen Behörden verschwiegen. 1993 wurde in Kiew ein Denkmal für die Opfer der als Holodomor (wörtlich: „Tötung durch Hunger“) bezeichneten Hungersnot enthüllt und 1998 per Dekret des Präsidenten der Ukraine ein Gedenktag an den Holodomor beschlossen, der jährlich am vierten Samstag im November begangen wird. Die Ukraine bemüht sich seit der Unabhängigkeit des Landes um die internationale Anerkennung des Holodomor als Genozid am ukrainischen Volk, die Verwendung des Begriffs in diesem Zusammenhang ist jedoch umstritten.
Weiterführende Informationen sind auf der Webseite der Bundesstiftung Aufarbeitung im Online-Dossier Holodomor zusammengetragen.