1868 als Gesellschaft zur Förderung der Bildung mit Hauptsitz in Lwiw (Lwów, Lemberg) gegründet, betrieb Prosvita (Bildung) in Galizien, das damals zu Österreich-Ungarn gehörte, Filialen in den Kreishauptstädten und ein Netzwerk an dörflichen Lesesälen. Ziel der Gesellschaft war der Kampf gegen den Analphabetismus und die Förderung von Kultur und Wirtschaft in den ukrainischen Dörfern. Zu diesem Zweck entstanden Kulturzentren, Chöre und Orchester, Genossenschaften, Molkereien sowie Spar- und Unterstützungskassen. 1917 existierten etwa 5.000 Einrichtungen. Zudem war die Gesellschaft in großem Umfang verlegerisch tätig. 1922 wurde das Prosvita-Netzwerk im nun sowjetischen Teil Galiziens aufgelöst und die Lesesäle und Bibliotheken nach dem Vorbild in anderen Landesteilen der UdSSR umorganisiert. In Westgalizien, das zu Polen gehörte, waren ihre Vertretungen weiterhin aktiv. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Prosvita durch die *Organisation der Ukrainischen Nationalisten wiederbelebt, doch nach dem Krieg alle ihre Einrichtungen endgültig geschlossen. Im Januar 1992 wurde als Folgeinstitution der Prosvita die Allukrainische Taras-Schewtschenko-Gesellschaft „Prosvita“ offiziell in Kiew registriert. Sie besitzt Vertretungen in allen Regionen der Ukraine.
- Name des Begriffes: Prosvita
- Beschreibungen des Begriffes:
Prosvita