Die Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche (Ukrajins‘ka Hreko-Katolyc‘ka Cerkva) ist eine katholische Kirche mit östlichem Ritus. Sie entstand 1596 infolge der Kirchenunion von Brest zwischen dem Papst und einem Teil des Episkopats der orthodoxen Metropolie von Kiew-Halytsch und ist heute die größte der sogenannten unierten Kirchen. Vor dem Zweiten Weltkrieg gehörten der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche über vier Millionen Gläubige an. 1944/1945 wurde die gesamte Kirchenleitung der Kollaboration mit den nationalsozialistischen Besatzern beschuldigt. Der amtierende Metropolit Josyf Slipy, alle Bischöfe und fast die Hälfte der Priester wurden verhaftet und in Lager deportiert. Unter dem Druck der sowjetischen Zentralbehörden und des Moskauer Patriarchats in Lwiw beschloss eine Versammlung der Priester der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche 1946 den Bruch mit Rom und den Übergang der griechisch-katholischen Gläubigen unter die Jurisdiktion des Moskauer Patriarchats. Viele Priester erkannten die Beschlüsse der Kirchenversammlung nicht an und gingen in den Untergrund. Die Angehörigen der Unierten Kirche waren stetigen Repressionen ausgesetzt. Erst im November 1989, am Vorabend eines Treffens des sowjetischen Staatsführers Michail Gorbatschow mit Papst Johannes Paul II. wurde die Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche wieder offiziell registriert. Heute gehört sie zu den einflussreichsten Konfessionen in der Ukraine mit 15 Diözesen und rund 3.300 aktiven Gemeinden.
- Name des Begriffes: Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche
- Beschreibungen des Begriffes:
Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche
- Synonyme: Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche