Die katholische gesellschaftspolitische Zeitschrift „Aušra“ (Morgenröte) erschien 1975–88 im litauischen Samisdat. Sie stand in der Tradition eines Periodikums gleichen Namens, das sich um die Entwicklung des litauischen Nationalbewusstseins verdient gemacht hatte und illegal von 1883–86 erschien, als die russischen Behörden in Litauen Publikationen in lateinischen Buchstaben verboten hatten. Redakteure der neuen „Aušra“, die als Nachfolgerin der alten mit einer doppelten Zählung erschien, waren die Priester Sigitas Tamkevičius (1975–76) und Longinas Kunevičius (1977–88). Thematisch befasste sich die Zeitschrift mit der Diskriminierung des Katholizismus in der UdSSR, mit der Unterdrückung des litauischen Nationalbewusstseins, und mit moralischen Fragen. Ein Schwerpunkt war zudem die Auseinandersetzung mit den Geheimen Zusatzprotokollen zum *Hitler-Stalin-Pakt. „Aušra“ wurde kontinuierlich in der *„Chronik der laufenden Ereignisse“ besprochen. Alle Ausgaben wurden in den USA nachgedruckt. Die Zeitschrift erschien bis zur Wiedererlangung der litauischen Unabhängigkeit 1991.
- Name des Begriffes: „Aušra“
- Beschreibungen des Begriffes:
„Aušra“