Das Untergrundbulletin „Chronik der Katholischen Kirche in Litauen“ (Lietuvos katalikų bažnyčios kronika) erschien von 1972 bis 1989. Als Chefredakteure der insgesamt 81 Ausgaben zeichneten Sigitas Tamkevičius (Nummer 1–57) und Jonas Boruta (Nummer 58–81) verantwortlich. Die Bischöfe Vincentas Sladkevičius und Julijonas Steponavičius fungierten als Schirmherren. Die 70 bis 80 Textseiten jeder Nummer wurde auf der Schreibmaschine verfasst und dann hauptsächlich fototechnisch vervielfältigt. Die „Chronik“ machte die Verfolgung und die Verletzung von Persönlichkeitsrechten von Gläubigen und anderen missliebigen Personen sowie Eingriffe des sowjetischen Staatsapparats in kirchliche Angelegenheiten publik. Insgesamt wurden rund 5000 Meldungen und Dokumente veröffentlicht. Litauische Organisationen in den USA ließen einzelne Ausgaben der „Chronik“ nachdrucken und gaben eine zehnbändige Ausgabe der gesamten Chronik in einer Auflage von bis zu fünftausend Exemplaren heraus. Zudem erschienen zwei Bände in englischer und drei Bände in spanischer Sprache sowie im polnischen Untergrund die Nummer 59 auf Polnisch. An der Übermittlung der „Chronik“ ins Ausland waren zahlreiche Personen beteiligt, darunter die Ordensfrau Nijolė Sadūnaitė und der Priester Juozas Zdebskis sowie die Moskauer Menschenrechtler Gleb Jakunin, Sergei Kowaljow und Tatjana Welikanowa. Wichtige Mitarbeiter der „Chronik“ waren unter anderem der Priester Virgilijus Jaugelis und Petras Plumpa.
- Name des Begriffes: „Chronik der Katholischen Kirche in Litauen“
- Beschreibungen des Begriffes:
„Chronik der Katholischen Kirche in Litauen“