Am 8. Mai 1982 gegründetes Führungsgremium der Untergrund-Solidarność für die Region Masowien. Im ersten Regionalen Exekutivausschuss Masowien der Solidarność (Regionalna Komisja Wykonawcza; RKW) waren Zbigniew Bujak, Zbigniew Romaszewski , Zbigniew Janas und Wiktor Kulerski vertreten. Im Oktober 1983 kam Konrad Bieliński hinzu, 1984 Jan Lityński. Zentrale Schaltstelle des Regionalen Exekutivausschusses Masowien war das Ausschuss-Büro (1982–86 von Ewa Kulik geleitet), das unter anderem für die Kommunikation und die Bereitstellung konspirativer Wohnungen verantwortlich war. AB 1982 gab es in der Region Masowien auch einen von Zbigniew Romaszewski gegründeten Radiosender. Für Flugblattaktionen und die Organisation von Demonstrationen waren die Widerstandsgruppen „Solidarni“ (Die Solidarischen) zuständig, die von Teodor Klincewicz koordiniert wurden.
Der Regionale Exekutivausschuss Masowien spielte eine wichtige Rolle bei der Ausarbeitung der Aktionspläne des *Provisorischen Koordinierungsausschuss der Solidarność. Er unterstützte den Druck und den Vertrieb von Zeitschriften und Büchern und auch die unabhängige Bildungsarbeit, mit der insbesondere das 1983 gegründete Konsortium OKN (Oświata – Kultura – Nauka/Bildung – Kultur – Wissenschaft; kurz „Okno“/Fenster genannt) befasst war. Aus Schweden wurde Drucktechnik ins Land geschleust. Das informelle Presseorgan des Ausschusses war der *„Tygodnik Mazowsze“ (Masowisches Wochenblatt). Dem Ausschuss stand ein ganzer Stab von Beratern zur Seite, darunter Bronisław Geremek, Janusz Grzelak, Jacek Kuroń, Adam Michnik, Michał Nawrocki und Jan Olszewski .
Der Staatssicherheitsdienst konzentrierte erhebliche Kräfte auf die Bekämpfung des Exekutivausschusses. Eine der Prioritäten war die Aufspürung von Zbigniew Bujak, der zu einem Symbol des Widerstands des gesamten Untergrunds geworden war. Letztlich wurde er am 31. Mai 1986 zusammen mit Konrad Bieliński und Ewa Kulik verhaftet. Alle drei kamen jedoch bereits im September 1986 im Rahmen einer Amnestie wieder auf freien Fuß. Im Herbst 1986 trat der Exekutivausschuss aus der Konspiration heraus und agierte fortan öffentlich.
Bartosz Kaliski