Der Bund der Kommunisten Jugoslawiens (Savez komunista Jugoslavije, BdKJ) ging aus der 1919 gegründeten Kommunistischen Partei Jugoslawiens (Komunistička partija Jugoslavije, KPJ) hervor. Die Umbenennung erfolgte 1952. Anfangs drittstärkste Kraft im Land, sank die Mitgliederzahl der KPJ nach ihrem Verbot 1921 von 120.000 bis auf rund 1.000 Mitglieder 1939. Während des Zweiten Weltkriegs stellten die Kommunisten mit ihrem 1937 ernannten Generalsekretär Josip Broz Tito eine reale Alternative zu den Vorkriegseliten dar, die sich zunehmend kompromittierten und in Kollaborationen verstrickten. Titos Verdienst war nicht nur der Aufbau einer 300.000 Mann starken Partisanenarmee, er sicherte sich auch die Unterstützung der Alliierten zu und wurde 1944 sogar von der königlichen Exilregierung Jugoslawiens anerkannt. Die Taktik, ein möglichst breites Bündnis „fortschrittlicher Kräfte“ aufzubauen, gaben die Kommunisten jedoch auf, nachdem sie die Kontrolle über das gesamte jugoslawische Staatsterritorium erlangt hatten. Stattdessen leiteten sie die Übernahme aller Schlüsselpositionen im Land ein und gingen vehement gegen ihre Widersacher vor. Titos Politik war für viele Vertreter der einzelnen Volksgruppen durchaus attraktiv, denn neben sozialen Verheißungen waren darin auch Losungen einer Emanzipation der Völker Jugoslawiens enthalten. Die KPJ sollte dabei der einende Faktor für das national pluralistische Staatsgebiet Jugoslawiens sein.
Im Juni 1948 verurteilte Stalin die zu große Eigenständigkeit der KPJ-Führung beim Aufbau des Sozialismus in Jugoslawien und deren Anspruch, eine bestimmende Rolle in der internationalen Arbeiterbewegung zu spielen. Tito wählte den Weg der Konfrontation und wandte sich vom Stalinismus ab. Nach der parteiinternen Abrechnung mit den Kominformisten diente das maßgeblich von Edvard Kardelj entwickelte, ideologisch eigenständige Konzept des Selbstverwaltungssozialismus (Selbstverwaltung) der Legitimation des Machtanspruchs der KPJ in Jugoslawien. Die damit verbundenen Losungen wie „Kampf gegen die Bürokratie“ oder „Verwaltung der Staatsbetriebe durch Arbeiter und Angestellte“ standen oft für gegensätzliche Richtungen in der Politik der (1952 in BdKJ umbenannten) kommunistischen Partei, begründeten auf diese Weise jedoch den jugoslawischen Sonderweg. Die Wirtschaftskrise Anfang der 60er Jahre und die Versuche, sie durch die Einführung von Marktelementen in die sozialistische Selbstverwaltung zu überwinden, wie auch der Machtzuwachs der Nachkriegsgeneration im BdKJ trugen verstärkt zu nationalen Spannungen innerhalb ihrer Strukturen bei. Die slowenischen und kroatischen Kommunisten kritisierten den bisherigen Kurs der Partei als zentralistisch, der die Serben begünstigen und die Interessen der Teilrepubliken missachten würde. Tito unterstützte diesen Standpunkt und veranlasste nach dem Parteiausschluss des serbischen Kommunistenführers Aleksandar Ranković und dessen Absetzung als UDBA-Chef (1966) eine weitgehende Föderalisierung des BdKJ (1969). Diese Tendenz verstärkte sich weiter nach der Niederschlagung der (nach Meinung Titos übertrieben) reformorientierten regionalen Parteiführungen in Kroatien (Kroatischer Frühling), Serbien (Serbischer Liberalismus) und mit Einschränkungen auch in Slowenien Anfang der 70er Jahre. Letztendlich wurde der BdKJ, insbesondere nach Titos Tod 1980, seiner macht- und gesellschaftsintegrierenden Rolle in Jugoslawien immer weniger gerecht. Zunehmend stellte er lediglich einen eher mangelhaften Koordinationsmechanismus für die Aktivitäten der kommunistischen Eliten in den einzelnen Teilrepubliken dar. Als Ende der 80er Jahre nationale Befindlichkeiten offen zutage traten und Forderungen nach einer Demokratisierung des Landes immer lauter wurden, war der BdKJ nur noch ein passives Instrument der einander bekämpfenden Eliten der Teilrepubliken. Im Januar 1990 zerbrach der BdKJ und nahm den bevorstehenden Zerfall Jugoslawiens damit gewissermaßen vorweg.