Dreitägiges Treffen ungarischer Oppositioneller des nationalkonservativen und liberaldemokratischen Lagers im Juni 1985. Vonseiten der Staatsmacht, die mit den Vorbereitungen auf das für den Herbst desselben Jahres geplante Europäische Kulturforum beschäftigt war, gab es keine Behinderungen. Hauptthema der Zusammenkunft waren die Perspektiven, Möglichkeiten und Methoden oppositioneller Arbeit. Der Anführer des rechten Flügels István Csurka äußerte, die einzige Opposition, die dem System gefährlich werden könne, sei die nationale Opposition. Diese müsse jedoch davon absehen, die Legitimität des Systems offen infrage zu stellen. Der führende Vertreter der demokratischen Opposition, János Kis, sah hingegen die wichtigste Aufgabe in der Beschränkung der unbegrenzten Macht der Partei.
Die Unmöglichkeit des Dialogs zwischen diesen beiden Konzeptionen oppositioneller Arbeit führte letztlich dazu, dass die Zusammenkunft in Monor das letzte Treffen zwischen den Vertretern des nationalen und des demokratischen Flügels der Opposition blieb. 1987 unternahmen die Teilnehmern des ersten Treffens zwar den Versuch, ein Folgetreffen zu organisieren, aber noch ehe es zu einer Verständigung über zu diskutierende Themen kam, hatte sich der Konflikt zwischen den Anhängern der nationalkonservativen Strömung und den Vertretern aus dem „Beszélő“-Umfeld derart zugespitzt, dass es zu keinem Folgetreffen kam. Als Grund für den Streit verwies das nationalkonservative Lager auf die Veröffentlichung des Gesellschaftsvertrages (Társadalmi Szerződés) in der Zeitschrift „Beszélő“.