Name des Begriffes: Demokratische Initiative
Beschreibungen des Begriffes:

Demokratische Initiative

Unabhängige Initiative, deren Entstehung auf eine Unterschriftensammlung für mehr Demokratie in der Tschechoslowakei zurückgeht. Den Brief, der am 18. September 1987 an die Abgeordneten des tschechoslowakischen Parlaments geschickt wurde, unterschrieben 50 Personen. An der Spitze dieser Initiative stand eine Gruppe ehemaliger Mitarbeiter der Literaturzeitschrift „Tvář“ (Gesicht): Bohumil Doležal, Emanuel Mandler und Karel Štindl. Die „Tschechoslowakische Demokratische Initiative“ (Československá demokratická iniciativa) vertrat liberal-demokratische Standpunkte und knüpfte an die Tradition der Ersten Tschechoslowakischen Republik aus der Zwischenkriegszeit an, insbesondere an das Erbe des politischen Realismus von Staatspräsident Tomáš G. Masaryk. In ihren Texten, die sie in den Zeitschriften „Zpravodaj Demokratické iniciativy“ (Bericht der Demokratischen Initiative), „Glosář“ (Glossar) und „Pohledy“ (Ansichten) publizierten, forderten sie die Einführung der pluralistischen Demokratie.

1989 wollte die Gruppe ihre Aktionen über Prag hinaus ausdehnen und eine repräsentative Organisation für die gesamte tschechoslowakische Opposition aufbauen. Im September entschieden sich die Mitglieder dazu, die Demokratische Initiative in eine politische Partei umzuwandeln und gründeten die „Tschechoslowakische Demokratische Initiative“. Im November traten ihre Mitglieder dem Bürgerforum (Občanské fórum; OF) bei, waren dort jedoch nur eine von sehr vielen Stimmen und blieben ohne entscheidenden Einfluss. 1990 änderte die Partei ihren Namen in „Liberal-Demokratische Partei“. Sie spielte in der politischen Landschaft der Tschechoslowakei aber nur eine untergeordnete Rolle. Später schloss sie sich der „Demokratischen Bürgerallianz“ (Občanská demokratická aliance; ODA) an.

Synonyme: Demokratischen Initiative
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