Petition, die am 29. Juni 1989 über Radio Freies Europa und andere ausländische Medien verbreitet wurde. Ihr Name und Inhalt knüpften an das „Manifest der 2.000 Worte“ (Dva tisíce slov) an. Zu den Initiatoren der Petition „Einige Sätze“ (Několik vět) gehörten Václav Havel, Jiří Křižan, Alexandr Vondra und Stanislav Devtátý. In dem Text forderten sie die politische Elite der Tschechoslowakei auf, den Systemwechsel konsequent weiter voranzutreiben, die unabhängigen Bewegungen zu legalisieren, politische Häftlinge freizulassen und eine landesweite Diskussion über die Zukunft der Tschechoslowakei anzustoßen. Alle wichtigen oppositionellen Gruppen unterstützten die Petition, Vertreter der verschiedenen Bürgerrechtsbewegungen beteiligten sich an der Organisation der die Petition begleitenden Kampagne. Im Ergebnis unterschrieben ungefähr 40.000 Personen den Text. Die tschechoslowakische Parteiführung reagierte im Gegenzug mit einem Propagandafeldzug in den staatlichen Medien sowie mit Polizeirepressionen und strafrechtlichen Verfolgungen.
Zum Erfolg der Petition „Einige Sätze“ trug wesentlich bei, dass westliche Radiosender regelmäßig über die Zahl der Unterzeichner und die bekanntesten Unterstützer informierten. Für den 10. Dezember 1989 wurde ein Treffen aller Unterzeichner im Stadtzentrum von Prag geplant. Dies sollte der Höhepunkt der oppositionellen Aktivitäten werden, mit denen der Druck auf die kommunistische Regierung erhöht wurde. Zu der Demonstration kam es jedoch nicht mehr, da das kommunistische Regime durch die Samtene Revolution in den Wochen zuvor bereits seine Machtstellung verloren hatte. Die Petition entfaltete jedoch eine unglaubliche Wirkung in der letzten Phase des kommunistischen Regimes. Viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, besonders aus der Kultur, unterstützten die dort formulierten Forderungen.