Name des Begriffes: „Fragment“
Beschreibungen des Begriffes:

„Fragment“

In Bratislava (Pressburg) herausgegebene Samisdatzeitschrift, die erstmals 1987 erschien. Die Redaktion von „Fragment“ versuchte, an die Tradition der Zeitschrift „Kontakt“ anzuknüpfen. Oleg Pastier und Jiří Olič waren Redakteure, zu den ständigen Mitarbeitern gehörten František Mikloško, Ján Langoš, Ľubomír Rajt und Pavel Řezníček. Die Zeitschrift widmete sich vor allem der Literatur und Kultur und druckte Texte von tschechischen und slowakischen Autoren sowie Übersetzungen ab. 1987 erschienen drei Ausgaben, die mithilfe von Kopiergeräten vervielfältigt wurden.

Anfang 1988 fusionierte sie mit der Zeitschrift „K“, die seit 1987 in der Redaktion von Ján Budaj, Ivan Hoffman, Ján Langoš und Martin M. Šimecka in Bratislava erschien. Seitdem wurde sie unter dem Namen „Fragment K“ herausgegeben. Das Redaktionsteam bildeten Ivan Hoffman, Oleg Pastier und Martin M. Šimecka. Im Unterschied zu früher wurden nun die Namen und Adressen der Redakteure offen genannt. An den Besprechungen über Konzept, Technik und Verteilung der Zeitschrift nahmen noch weitere Persönlichkeiten teil, die sich öffentlich zur Opposition bekannten. Dazu gehörten Hana Ponická, Milan Šimečka, Miroslav Kusý, Jozef Jablonický, Dušan Míša und Marta Frišová. „Fragment K“ beschränkte sich nicht allein auf Berichte zur Kultur, sondern berichtete auch über aktuelle politische Ereignisse wie beispielsweise über das Treffen slowakischer Schriftsteller in Budmerice. Dort diskutierten die Teilnehmer über den Einmarsch von Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei, die gewaltsame Niederschlagung der Kerzendemonstration und den heimlichen Besuch Václav Havels in Bratislava.

Ab 1990 erschien „Fragment K“ frei zugänglich. Neben Oleg Pastier, Martin M. Šimečka und Ivan Hoffman gehörten nunmehr auch Jiří Olič, Miloš Žiak, Karol Chmel, Marián Reisel und Ivan Csudai zur Redaktion. 1992 wurde die Zeitschrift wieder in „Fragment“ umbenannt.

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