Bedeutendste, AB Januar 1978 erscheinende tschechoslowakische Samisdatzeitschrift. Die „Informationen über die Charta 77“ (Informace o Chartě 77; INFOCH) veröffentlichten Dokumente der Bürgerrechtsbewegung *Charta 77, die regelmäßigen Berichte des *Komitees zur Verteidigung der zu Unrecht Verfolgten (Výbor na obranu nespravedlivě stíhaných; VONS), Petitionen, Erklärungen, Briefe und eine Reihe weiterer Materialien wie Polemiken, Gespräche, feuilletonistische Artikel und Hinweise auf andere Samisdatveröffentlichungen. Die Zeitschrift wurde maßgeblich auf Initiative von Petr Uhl gegründet. Sie erschien unabhängig von der Bürgerrechtsbewegung *Charta 77, da ihre Sprecher und aktiven Mitglieder es ablehnten, sie im Namen der Bürgerrechtsbewegung herauszugeben. Mit der Erstellung und der Verteilung dieser zunächst monatlich, später zweiwöchentlich erscheinenden Publikation waren etliche Personen beschäftigt. Die „Informationen über die Charta 77“ wurden entweder mit der Schreibmaschine abgetippt oder auf Kopierern vervielfältigt. Von Beginn an gehörten neben Petr Uhl auch Václav Benda und Otka Bednářová der Redaktion an. Alle drei repräsentierten unterschiedliche politische Strömungen.
AB April 1979 gaben die Herausgeber ihre Namen und Adressen öffentlich im Impressum an. Nach der Verhaftung der Mitglieder des *Komitees zur Verteidigung der zu Unrecht Verfolgten, zu denen auch die drei Redakteure gehörten, erschien der Name Anna Šabatovás im Impressum. Nach der Freilassung Petr Uhls und seiner Rückkehr zur Redaktionsarbeit kam es zwischen ihm und Václav Benda zum Streit. Václav Benda verließ daraufhin die Redaktion. An seine Stelle in der Redaktion traten Petr Krejčí, Jiří Ruml und Jan Ruml. In den letzten Jahren gehörten auch Heřman Chromý und Pavla Paloušová zur Redaktion. Mitte der 80er Jahre stieg die Auflage dank verbesserter technischer Möglichkeiten auf über tausend Exemplare an.
Mehrere Personen wurden wegen ihrer Beteiligung am Druck und der Verteilung der Zeitschrift zu Freiheitsstrafen verurteilt: Jiřína Bedeiová, Petr Cibulka, Pavel Dudr, Jaromír Němec, Petr Pospíchal, Dušan Skála, andere Mitarbeiter aus anderen fingierten Gründen verhaftet. Die im Ausland tätige Stiftung „Charta 77“ finanzierte die „Informace“, die auch eine wichtige Informationsquelle für ausländische Presseagenturen war. Die Zeitschrift wurde von den im westeuropäischen Exil lebenden Oppositionellen als Faksimile herausgegeben und in mehrere Sprachen übersetzt.