Studentenproteste zur Unterstützung der Ungarischen Revolution (unter anderem im Kulturklub des Instituts für Wirtschaftswissenschaften in Sofia). Es kommt zu Massenverhaftungen von sogenannten Volksfeinden. Die Teilnehmer an den Protesten verbreiten das Gedicht „Zow za svoboda“ (Ruf nach Freiheit) des Dichters Jordan Ruskow aus Plowdiw.

Nach einem kurzen politischen Tauwetter im Anschluss an das April-Plenum der Bulgarischen Kommunistischen Partei ändert das Parlament das Gesetz über die Volksmiliz, die nun erneut das Recht erhält, nicht nur „kriminelle Elemente“, sondern auch politische Gegner zu internieren und zu deportieren. Das Zwangsarbeitslager auf der Donau-Insel Belene wird wieder in Betrieb genommen. Allein bis Dezember 1957 werden dort – ohne Prozess und Urteil – mindestens 250 Menschen wegen angeblicher „konterrevolutionärer Tätigkeiten“ festgehalten, darunter viele aktive Politiker und Intellektuelle (beispielsweise Josif Petrow). 1958 sind 1.120 Personen im Lager Belene inhaftiert.