Geschichte der georgischen Opposition

Georgien blickt auf viele Jahrhunderte eigener Staatlichkeit zurück. Die ersten staatlichen Gebilde auf heutigem georgischen Gebiet entstanden bereits im Altertum. Georgien hatte über Jahrhunderte als Ansammlung einzelner, unabhängiger Königtümer, oder als einheitlicher Staat Bestand. Wiederholt geriet Georgien in den Einflussbereich größerer Nachbarn – des Römischen Reiches, des Byzantinischen Reiches, des persischen Sassanidenreiches, des arabischen Kalifats und des Mongolischen Reiches. Die georgischen Königtümer bildeten immer wieder ein Schutzgebiet dieser Reiche oder wurden regelrecht von diesen erobert. Zeiten von Fremdherrschaft wechselten sich mit Zeiten mehr oder weniger unabhängiger Staatlichkeit ab. (...)

Erinnerungskultur in Georgien

In Georgien stellt die kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ein Randthema dar. Zwar eröffnete 2006 das Okkupationsmuseum als Teil des Nationalmuseums. Die Auseinandersetzung mit der kommunistischen Vergangenheit kam jedoch nur schleppend in Gang. Die kommunistische Herrschaft wurde als Besatzungsregime wahrgenommen; eine Aufarbeitung der Kollaboration und georgischer Anteile an der kommunistischen Herrschaft in Georgien unterblieb jedoch weitgehend. In Gori, Stalins Geburtsort, wird bis heute das aus der Sowjetzeit stammende Stalin-Museum mit seinem Geburtshaus als zentralem Element der Ausstellung unverändert betrieben. Stalin erscheint darin als weiser und großer Führer. Die unter ihm verübten Massenverbrechen werden nicht thematisiert. Allerdings gibt es Pläne, das Museum umzugestalten. (...)

Landeschronik Sowjetunion

25.02.1956

Auf einer geschlossenen Sitzung des XX. Parteitages der KPdSU hält Nikita Chruschtschow ein Referat über den „Personenkult“ – eine kritische Abrechnung mit der Ära des Stalinismus.

 

05.03.1956

Prostalinistische Massendemonstrationen in Georgiens Hauptstadt Tiflis sowie in Gori, Suchumi, Matumi und Kutaissi, die unter Einsatz des Militärs niedergeschlagen werden (siehe Unruhen in Tiflis).

 

28.04.1956

Dekret des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR, mit dem die zur Zeit des Stalinismus erfolgte Zwangsumsiedlung (Verbannung) der Krimtataren, der Turk-Mescheten und anderer deportierter Völkerschaften aufgehoben wird.