In der Nr. 57 der slowenischen Zeitschrift „Nova revija“ erscheinen 16 Artikel von Schriftstellern, Wissenschaftlern und Publizisten. Verbindende Klammer aller Beiträge ist der Titel „Elemente des slowenischen Nationalprogramms“. Nach Meinung der Autoren liege es im Wesen des jugoslawischen Föderalismus, slowenische Interessen an den Rand zu drängen und aus den Slowenen eine nationale Minderheit zu machen. Slowenien solle daher danach streben, dem Muster westlicher Länder folgend zu einem unabhängigen und demokratischen Staat zu werden, ohne dabei danach zu schauen, wie die übrigen Völker der Föderation ihre Probleme lösen.

Die sogenannte „Plakat-Affäre“ beschäftigt das Land. Ein Plakatentwurf, dem zunächst der erste Platz im Rahmen eines zum Tag der Jugend veranstalteten Plakatwettbewerbs zuerkannt wird, stellt sich als provokante Umarbeitung eines Nazi-Plakates von 1936 heraus. Hinter der Provokation steht das nonkomformistische slowenische Kunstkollektiv „Neue Slowenische Kunst“ (NSK).

Slobodan Milošević, Vorsitzender des Präsidiums des ZK des Bundes der Kommunisten Serbiens, besucht das Kosovo und verteidigt dort in einer Rede leidenschaftlich die Rechte der von den Albanern verfolgten Serben. Als Verteidiger nationaler Interessen wird er in Serbien enthusiastisch gefeiert.

Plenum des ZK des Bundes der Kommunisten Serbiens. Milošević verfügt fortan über dessen uneingeschränkte Kontrolle.