Durch einen Umbau der Streitkräfte decken sich die jugoslawischen Militärbezirke nicht mehr mit den Grenzen der Teilrepubliken des Landes.

Als erste Oppositionspartei in Kroatien wird der Kroatische Sozial-Liberale Bund gegründet, der 1990 in Kroatische Sozial-Liberale Partei (HSLS) umbenannt wird.

Protestdemonstrationen im Kosovo münden in einen Generalstreik. Außerdem treten 1500 Bergarbeiter in den Erzgruben Trepča und Stari Trg in den Hungerstreik. Die Protestierenden forderten die Beibehaltung der Verfassung von 1974 und Garantien für die Autonomie des Kosovo.

Die slowenische Opposition solidarisiert sich auf einer vom Fernsehen übertragenen Kundgebung mit den streikenden Bergarbeitern im Kosovo. Zu den Teilnehmern gehören auch Vertreter der Partei- und Staatsführung Sloweniens.

Gründung der national-demokratisch orientierten Kroatischen Demokratischen Union (HDZ). Die Führung der Partei übernimmt Franjo Tuđman.

Das serbische Parlament beschließt drastische Einschränkungen des Autonomiestatus des Kosovo und der Vojvodina. Mit diesem Schritt und die durch die „Joghurtrevolution“ (im Oktober 1988) geschaffenen Fakten verfügt Milošević nunmehr über eine Stimmenmehrheit im Präsidium der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien und ist so in der Lage, jede beliebige Entscheidung zu blockieren.

Bei weiteren blutigen Auseinandersetzungen im Kosovo gibt es über 100 Tote.

Slobodan Milošević übernimmt das Präsidentenamt der Teilrepublik Serbien.

Als erste legale Oppositionszeitschrift Sloweniens erscheint die Halbmonatsschrift „Demokracija“.

Milošević spricht anlässlich des 600. Jahrestages der Schlacht auf dem Amselfeld (Kosovo Polje) zu einer Million Serben, die anlässlich des Jubiläums demonstrieren. Er verkündet, die Serben befänden sich heute wieder auf einem Schlachtfeld.

Das Parlament Sloweniens beschließt ein ganzes Paket von Verfassungsänderungen. Dazu gehören die Streichung der führenden Rolle der kommunistischen Partei aus der Verfassung, das Primat der Gesetzgebung der Teilrepublik gegenüber der Gesetzgebung der Föderation sowie die Vorschrift, dass slowenische Wehrpflichtige ihren Militärdienst nur auf dem Territorium der Teilrepublik ableisten dürfen. Der Jugoslawische Verfassungsgerichtshof stellt diese Verfassungsänderungen infrage, Slowenien erkennt die Zuständigkeit des Verfassungsgerichtshofs jedoch nicht an.

Slobodan Milošević wird zum Präsidenten Serbiens gewählt: 86 Prozent der abgegebenen Stimmen entfallen auf ihn.

Nach langem Ringen beginnt die jugoslawische Föderationsregierung unter Ante Marković mit der Umsetzung eines radikalen Sanierungsplans für die Wirtschaft. Damit einhergehend werden die Preise und der Außenhandel freigegeben, die Löhne und Gehälter eingefroren und der Dinar zu einer konvertiblen Währung.

Die Sechs-Parteien-Koalition der slowenischen Opposition DEMOS formiert sich. Sie besteht aus Christdemokraten, dem rechten Flügel der Sozialdemokratie, den Grünen und Bauernvertretern.

Die serbische Führung ruft zu einem Boykott Sloweniens auf.

Der als gemäßigt geltende Reformer Ivica Račan wird zum Vorsitzenden des ZK des Bundes der Kommunisten Kroatiens gewählt.

Der Bund der Kommunisten Serbiens beschließt die Durchführung freier Wahlen und die Wiedereinführung des politischen Pluralismus.