Es ergehen die Urteile im sogenannten „Alpinistenprozess“. Die Anklagepunkte lauten auf Sammlung und Weitergabe von Dokumenten über die Märzereignisse an die Pariser „Kultura“ sowie „Einschleusung von Exilliteratur nach Polen“ über die Tatra. Die Beschuldigten erhalten Gefängnisstrafen: Maciej Kozłowski viereinhalb Jahre, Jakub Karpiński vier Jahre, Krzysztof Szymborski dreieinhalb Jahre, Maria Tworkowska dreieinhalb Jahre, Małgorzata Szpakowska drei Jahre. Im Rahmen einer Amnestie werden die Urteile später reduziert.

Am Vorabend des von Ruch geplanten Brandanschlags auf das Lenin-Museum in Poronin läuft eine vom Staatssicherheitsdienst geleitete Verhaftungsaktion an. Fast 150 mit den Anschlagsplänen in Verbindung gebrachten Personen werden verhaftet. Im Jahre 1971 werden 32 Ruch-Mitglieder in mehreren Prozessen vor Gericht gestellt.

Nach Inkrafttreten von Preiserhöhungen für die meisten Lebensmittel treten die Arbeiter der Danziger Lenin-Werft und dann auch anderer Betriebe in Danzig und Gdynia in den Streik. Die Kundgebungen und Demonstrationen weiten sich in Straßenschlachten mit der Miliz und dem Militär aus. Am 15. Dezember setzen die Demonstranten den Danziger Sitz der Woiwodschaftsleitung der Partei in Brand, das Militär geht mit Waffengewalt gegen die Protestierenden vor. Am 17. Dezember wird auf Arbeiter vor der Werft in Gdynia geschossen. Streiks und Kundgebungen gibt es auch in anderen Städten, unter anderem in Stettin, Słupsk, Białystok, Wałbrzych und Nowa Huta. Bei den Ereignissen im Dezember 1970 sind 45 Todesopfer zu beklagen, etwa 3.200 Personen werden verhaftet. Am 20. Dezember tritt Edward Gierek die Nachfolge von Władysław Gomułka als Erster Sekretär der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei an. Am 22. Dezember endet der längste aller Streiks in Stettin, wo bereits seit dem 17. Dezember die Arbeit ruhte.


Die Arbeiterproteste im Juni 1976 gegen Preiserhöhungen bei Lebensmitteln nahmen in Radom gewaltsame Formen an. Hier wurde das Gebäude der Woiwodschaftsleitung der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei am 25. Juni 1976 in Brand gesetzt.