Urteil im Prozess gegen die Brüder Kowalczyk, die in der Nacht vom 5. zum 6. Oktober 1971 die Aula der Pädagogischen Hochschule in Oppeln (Opole) in die Luft gesprengt hatten. Die Aula war als Veranstaltungsort für eine Festveranstaltung zu Ehren von Staatssicherheit und Bürgermiliz vorgesehen. Jerzy Kowalcyzk wird zum Tode verurteilt, sein Bruder Ryszard zu 25 Jahren Gefängnis. Nach einer für die damalige Zeit beträchtlichen Anzahl von Gnadengesuchen (6.000 Unterschriften) ändert der Staatsrat das Todesurteil von Jerzy Kowalczyk in eine 25-jährige Haftstrafe um.

An der Universität Warschau beginnen Proteste gegen das Vorhaben der Staatsführung, den offiziellen Polnischen Studentenverband (Zrzeszenie Studentów Polskich; ZSP), der sich an einigen Hochschulen eine gewisse Autonomie bewahrt hat, mit dem Verband der Sozialistischen Jugend (Związek Młodzieży Socjalistycznej; ZMS) zum einheitlichen Sozialistischen Polnischen Studentenverband (Socjalistyczny Związek Studentów Polskich; SZSP) zu verschmelzen. Diskussionen und Flugblattaktionen finden auch an der Katholischen Universität Lublin (Bogdan Borusewicz, Janusz Krupski) und an der Jagiellonen-Universität Krakau (Bronisław Wildstein) statt. Als im März 1973 über die Fusion abgestimmt wird, stimmen nur vier Delegierte der Universität Warschau (Konrad Bieliński, Jacek Santorski, Tadeusz Szawiel, Irena Wóycicka) dagegen.