Gründung des Asyl-Komitees. Unmittelbarer Anlass sind Arbeiterunruhen im rumänischen Brașov (Kronstadt; Ungarisch Brassó) im November 1987. Anliegen des Komitees ist es, die Flüchtlinge aus Rumänien zu unterstützen, insbesondere die vielen Siebenbürger Ungarn, die Rumänien in Richtung Ungarn verlassen haben.

György Bence gründet gemeinsam mit István Eörsi, Ferenc Kőszeg, Sándor Radnóti und Vilmos Sós das Komitee „Passport“. Anliegen des Komitees ist der Kampf für die Reisefreiheit.

Im Zusammenhang mit den Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag werden zahlreiche Oppositionelle unter Polizeiaufsicht gestellt oder verhaftet. Dennoch nehmen ca. 10.000 Menschen an der Demonstration teil. Die Rede von Gábor Demszky, der verhaftet wurde, wird von Róza Hodosán verlesen.

Gründung des Bundes Junger Demokraten (Fidesz).

Auf Initiative von János Kis entsteht das „Netz Freier Initiativen“, dessen Aufgabe es ist, die Aktivitäten der Opposition zu koordinieren.

Gründung des Komitees für Historische Gerechtigkeit. 34 vormals inhaftierte Teilnehmer der Revolution von 1956 unterzeichnen einen „Appell der Hingerichteten des Imre-Nagy-Prozesses“. Das Komitee erhebt zugleich die Forderung nach einer würdigen Bestattung der nach 1956 hingerichteten Politiker sowie nach Rehabilitierung der übrigen Verurteilten.

Auf dem Pariser Friedhof Père-Lachaise werden symbolische Gräber für die infolge des Imre-Nagy-Prozesses hingerichteten Politiker eingeweiht. In Budapest findet eine Demonstration zum Gedenken an Imre Nagy statt. Die Protestierenden werden auf dem Vörösmarty-Platz von der Polizei gewaltsam auseinandergetrieben.

Auf dem Budapester Heldenplatz findet eine von der Staatsmacht stillschweigend geduldete Demonstration statt, auf der Solidarität mit der ungarischen Minderheit in Siebenbürgen bekundet wird.

Streik im Kohlebergwerk in Mecsek. Erster Streik seit 1957.

Aus Angst vor Unruhen im Zusammenhang mit dem 32. Jahrestag der Ungarischen Revolution von 1956 beginnt die Polizei mit der Abriegelung der ungarischen Hauptstadt. Bürgerrechtler richten sich in einem offenen Brief an Károly Grósz. Im Budapester Theater Jurta organisiert das Komitee für Historische Gerechtigkeit für einige Hundert Zuschauer eine Theateraufführung zum Gedenken an die Ereignisse von 1956.

Die Nationalversammlung wählt auf ihrer Sitzung Miklós Németh zum Ministerpräsidenten.

Auf dem Parteitag der USAP in der Budapester Sporthalle konstatiert Károly Grósz, in Ungarn herrsche Klassenkampf. Würden die feindlichen konterrevolutionären Kräfte nicht eingedämmt, so Grósz, „dann wird im Land Anarchie, Chaos und – geben wir uns keinen Illusionen hin – weißer Terror herrschen.“