Tschechoslowakei: 1958
In der Tschechoslowakei werden weitere „Gesinnungsprüfungen“, also politische Säuberungen, durchgeführt. Aus den zentralen Behörden werden 7.755 Personen entfernt. Die Säuberungen dringen bis in die unteren Ebenen, einschließlich der Schulen, vor. Geschätzt wird, dass insgesamt bis zu 50.000 Personen einer „Gesinnungsprüfung“ unterzogen wurden.
Es beginnt eine Serie von politischen Prozessen gegen Vertreter der sogenannten alten Intelligenz. Besondere Aufmerksamkeit erregt der Prozess gegen ehemalige sozialdemokratische Politiker wie Emil Vidra und Ján Bečko. Vor Gericht stehen auch ehemalige Mitglieder der vor dem Krieg von Pater Andrej Hlinka gegründeten Slowakischen Volkspartei, Mitglieder des nichtkommunistischen, antifaschistischen Widerstandes wie Imrich Karvaš und Peter Zaťko sowie ehemalige Mitglieder paramilitärischer Kampforganisationen und der mit den Deutschen von 1938 bis 1945 kollaborierenden Hlinka-Garde.