Geschichte der Opposition in der DDR
Die Geschichte autoritärer oder totalitärer Regimes ist auch eine Geschichte von Opposition und Widerstand. Ein Staat mit totalitärem Anspruch provoziert und produziert entgegen seinen eigenen Intentionen unentwegt verschiedenste Formen widerständigen Verhaltens. Die dem System von der Mehrheit der Bevölkerung gleichzeitig jahrzehntelang entgegengebrachte Loyalität ist kein Indikator dafür, wie die Bevölkerung tatsächlich empfindet. Die SED-Führung schaffte es gerade noch, wie der englische Historiker Timothy Garton Ash Ende der 80er Jahre in der DDR beobachtete, die Körper der Menschen zu mobilisieren, aber nicht deren Herzen und Gedanken. Allerdings hat sich immer nur eine Minderheit aktiv und öffentlich gegen die Anmaßungen des „Maßnahmestaates“ gewehrt und versucht, diesen zu bekämpfen und die von den Herrschenden bewusst stillgelegte Gesellschaft zu mobilisieren. (...)