Geschichte der polnischen Opposition
Nachdem die Rote Armee Polen im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Besatzung befreit hatte, geriet das Land 1944/45 in die sowjetische Einflusssphäre. Indirekt bestätigte dies die Konferenz der „Großen Drei“ in Jalta. Der Staat, der sich schon 1939 gegen den Aggressionskrieg Hitlers zur Wehr gesetzt hatte, sah sich am Ende dieses Krieges seiner Souveränität beraubt – mit einer Regierung von Stalins Gnaden. Der Zweite Weltkrieg bedeutete für Polen zudem eine Verschiebung nach Westen. Die Sowjetunion annektierte fast die Hälfte des polnischen Vorkriegsterritoriums, dafür erhielt Polen die bis dahin deutschen Gebiete östlich von Oder und Lausitzer Neiße sowie einen Teil Ostpreußens. Dies bestimmte auch das Verhältnis der polnischen Bevölkerung zur Nachkriegsrealität. Das durch den Verlust der Unabhängigkeit entstandene Gefühl der Niederlage führte bei einem Teil der Gesellschaft zu einem Gefühl der Resignation, zum Wunsch nach Anpassung, zur Suche nach positiven Aufgaben bei der Bewirtschaftung und Gestaltung der neuen Westgebiete. Bei anderen führte es zu radikaler Verweigerung und zur Hoffnung auf einen großen Wandel – und sei es auf Kosten eines Krieges zwischen dem Westen und der UdSSR. Diese Trennlinien prägten auch die damalige Opposition. (...)