Geschichte der estnischen Opposition

Direkt nach der Annexion Estlands durch die Sowjetunion im Juni 1940 begann der estnische Widerstand gegen die Sowjetmacht, der bis zur Widererlangung der estnischen Unabhängigkeit im August 1991 beharrlich andauerte. Da unter den Bedingungen des totalitären Sowjetregimes ein breiter aktiver Widerstand nicht möglich war, kam es bis Ende der 80er Jahre mit Ausnahme von Jugendunruhen in Pärnu (1973) und Tallinn (1980) zu keinerlei offenen Protesten in Estland. Widerständiges Verhalten bestand eher darin, sowjetische Anordnungen zu sabotieren und die nationale und kulturelle Eigenart zu bewahren. (...)

Erinnerungskultur in Estland

Mit der staatlichen Unabhängigkeit und dem Zerfall der Sowjetunion 1991 rehabilitierte die estnische Regierung offiziell die Opfer von Deportation und Verbannung. Zugleich verabschiedete sie ein Gesetz zur Regelung der Rückerstattung beschlagnahmten Eigentums an die früheren Besitzer. Bis 1995 fand auf der Grundlage der in Estland verbliebenden KGB-Unterlagen eine Lustration statt, in deren Folge Mitarbeiter von Gestapo und KGB aus öffentlichen Ämtern ent­fernt wurden. (...)

Landeschronik Sowjetunion

25.02.1956

Auf einer geschlossenen Sitzung des XX. Parteitages der KPdSU hält Nikita Chruschtschow ein Referat über den „Personenkult“ – eine kritische Abrechnung mit der Ära des Stalinismus.

 

05.03.1956

Prostalinistische Massendemonstrationen in Georgiens Hauptstadt Tiflis sowie in Gori, Suchumi, Matumi und Kutaissi, die unter Einsatz des Militärs niedergeschlagen werden (siehe Unruhen in Tiflis).

 

28.04.1956

Dekret des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR, mit dem die zur Zeit des Stalinismus erfolgte Zwangsumsiedlung (Verbannung) der Krimtataren, der Turk-Mescheten und anderer deportierter Völkerschaften aufgehoben wird.