Geschichte der ungarischen Opposition
Der ungarische Volksaufstand, die Ungarische Revolution von 1956, wurde mit besonderer Härte niedergeschlagen. Über 500 Menschen wurden hingerichtet, Zehntausende kamen in Internierungslager oder ins Gefängnis, 200.000 Menschen verließen das Land. Grund dafür, dass die ungarische Gesellschaft sich mit der Rückkehr zur Diktatur abfand, war jedoch nicht allein die Angst. Auch die Partei zog aus der Revolution die Schlussfolgerung, dass die Geduld der Gesellschaft ihre Grenzen hat. Das sich konsolidierende kommunistische System stellte die Massenverfolgungen ein und sorgte über längere Zeit für einen steigenden Lebensstandard – selbst um den Preis einer immensen Auslandsverschuldung. Der „Gulaschkommunismus“ – halblegale private Initiativen in den Nischen der verstaatlichten Wirtschaft – ermöglichten es einer großen Anzahl von Bürgern, im Rahmen des bestehenden Systems eigene Interessen zu verwirklichen. Dafür mussten sie jedoch diverse Kompromisse in Kauf nehmen. (...)