Geschichte der ungarischen Opposition

Der ungarische Volksaufstand, die Ungarische Revolution von 1956, wurde mit besonderer Härte niedergeschlagen. Über 500 Menschen wurden hingerichtet, Zehntausende kamen in Internierungslager oder ins Gefängnis, 200.000 Menschen verließen das Land. Grund dafür, dass die ungarische Gesellschaft sich mit der Rückkehr zur Diktatur abfand, war jedoch nicht allein die Angst. Auch die Partei zog aus der Revolution die Schlussfolgerung, dass die Geduld der Gesellschaft ihre Grenzen hat. Das sich konsolidierende kommunistische System stellte die Massenverfolgungen ein und sorgte über längere Zeit für einen steigenden Lebensstandard – selbst um den Preis einer immensen Auslandsverschuldung. Der „Gulaschkommunismus“ – halblegale private Initiativen in den Nischen der verstaatlichten Wirtschaft – ermöglichten es einer großen Anzahl von Bürgern, im Rahmen des bestehenden Systems eigene Interessen zu verwirklichen. Dafür mussten sie jedoch diverse Kompromisse in Kauf nehmen. (...)

Erinnerungskultur in Ungarn

Die Transformation in Ungarn nach 1989 verlief auf dem Weg von Reformen und nicht als revolutionärer Prozess. Dieser sanfte Übergang zur Demokratie bedeutete aber auch, dass Fragen der Vergangenheitsaufarbeitung nur zögerlich angegangen wurden. Zwar verabschiedete man bereits 1990 erste Regelungen zur Aufhebung von Unrechtsurteilen („Nichtigkeitsgesetz“) sowie zur Entschädigung der Betroffenen. Eine Strafverfolgung von Personen, die während der kommunistischen Diktatur für Verfolgung und Verbrechen verantwortlich waren, blieb jedoch aus. (...)

Landeschronik Ungarn

01.02.1946

Proklamation der Republik Ungarn.

 

10.02.1947

Unterzeichnung des Friedensvertrages mit den Staaten der Anti-Hitler-Koalition, Paris.

 

31.08.1947

Parlamentswahl. Durch Wahlmanipulation erhält der Linke Block ca. 60 % der Parlamentssitze.