Geschichte der tschechischen Oppsosition
Die Dissidentenbewegung im tschechischen Landesteil der Tschechoslowakei geht auf die 70er Jahre zurück. Frühere einzelne Widerstandsversuche – ob gegen die Repressionen der 50er Jahre oder während der Phase relativer intellektueller Freiheiten in den 60er Jahren – führten insgesamt weder zu einem Systemwechsel noch zur Verbesserung der Lebensbedingungen oder zur Durchsetzung universeller Menschenrechte.
Der Prager Frühling Ende der 60er Jahre war dagegen der Versuch, das sowjetische Herrschaftsmodell umfassend zu verändern. Das Entstehen von Ideen bürgerlicher Freiheit in allen gesellschaftlichen Schichten ging mit der fortschreitenden Schwächung des Regimes einher. Die Liberalisierung in Kultur und Zensur schuf eine völlig neue Situation, die in der Moskauer Parteiführung Ängste vor einer weiteren Öffnung hervorrief. In dieser Situation standen große Teile der tschechoslowakischen Gesellschaft nicht nur auf Seiten des Reformprozesses, sondern sie identifizierten sich auch mit den führenden politischen Köpfen dieser Veränderungen. (...)