Geschichte der ukrainischen Opposition
Die Bemühungen um die nationale Selbstbestimmung des Landes waren ein prägender Aspekt in der Geschichte der Ukraine im 20. Jahrhundert. Immer wenn es schien, die nationale Befreiungsbewegung sei endgültig niedergeschlagen, erstand sie wie Phönix aus der Asche und schöpfte neue Kraft. Zwar setzte sich das sowjetische Regime formal gesehen für ukrainische Staatlichkeit (in Gestalt der Ukrainischen SSR) und ukrainische Nationalkultur ein, gleichwohl wurde die intellektuelle Elite des Landes seit den 30er Jahren gezielt bekämpft. Auf diese Weise wurde versucht, das Nationalbewusstsein der Ukrainer nachhaltig zu untergraben. Der Kollektivierung der Landwirtschaft im Zuge des ersten Fünfjahresplans, die einen Entzug der materiellen Grundlagen der einheimischen Bevölkerung bedeutete, widersetzten sich die ukrainischen Bauern besonders hartnäckig, was 1931 mit Massendeportationen in die östlichen Regionen der UdSSR geahndet wurde. Es folgte eine bewusst in Kauf genommene Hungersnot, der Holodomor, dem Millionen von Menschen zum Opfer fielen. (...)