Die Senioren der 1. Warschauer Pfadfinderabteilung „Romuald Traugutt – Czarna Jedynka“ (dazu gehören unter anderen Marek Barański, Janusz Kijowski, Antoni Macierewicz und Wojciech Onyszkiewicz) gründen den unabhängigen Diskussionsklub „Gromada Włóczęgów“ (Landstreicherschar).

Auf der IV. Zusammenkunft der Ruch-Aktivisten wird die Erklärung „Die Jahre verstreichen …“ (Mijają lata…) verabschiedet. Erarbeitet hatten sie Andrzej Czuma, Emil Morgiewicz und Stefan Niesiołowski. Darin werden die Unabhängigkeit Polens, die Abschaffung des kommunistischen Systems sowie die Wiederherstellung der Demokratie gefordert.

In Wilna (Vilnius) wird der Heimatzirkel Ramūva ins Leben gerufen.

Auf dem V. Parteitag des Bundes der Kommunisten Bosniens und der Herzegowina werden die Muslime als eigenständiges Volk anerkannt.

Prozess gegen Jacek Kuroń und Karol Modzelewski, die als die Hauptverantwortlichen für die Ereignisse des März 1968 gelten. Beide werden zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.

Der Prager Student Jan Palach von der Karls-Universität verbrennt sich auf dem Prager Wenzelsplatz aus Protest gegen die sogenannte „Normalisierung“ selbst. Er stirbt drei Tage später an seinen schweren Verbrennungen. Das Begräbnis für Jan Palach am 25. Januar wird zu einer großen Protestkundgebung gegen das Regime der „Normalisierung“. Später verbrennen sich auch Jan Zajíc (am 25. Februar in Prag) und Evžen Plocek (am 8. April in Jihlava) aus Protest gegen das Regime.

Verhaftung aktiver Mitglieder der Dissidentenbewegung. Die Festnahmen betreffen den in Lettland wohnenden Iwan Jachimowitsch sowie Ilja Gabaj und Pjotr Grigorenko (beide hatten sich für die Krimtataren eingesetzt).

Auf dem IX. Parteitag des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens (BdKJ) wird dem Statut der Partei eine föderalistische Richtung gegeben. Das Präsidium, das sich aus Vertretern der Parteien in den Teilrepubliken zusammensetzt, ist fortan das oberste Organ des BdKJ. Der Parteitag kommt außerdem zu einer Neubewertung und Rehabilitierung der Kategorie des Profits als Triebfeder wirtschaftlicher Aktivitäten.

Sogenannte Hockey-Tumulte aus Protest gegen die sowjetischen Besatzer. Auslöser der Tumulte sind zwei Siege der tschechoslowakischen Eishockeymannschaft über das Team der Sowjetunion bei der Weltmeisterschaft in Stockholm. Im Zuge der Ausschreitungen kommt es zu Attacken auf eine Prager Aeroflot-Niederlassung und deren Verwüstung. Dieser Vorfall dient der Staatssicherheit als Vorwand, um brutal gegen die Demonstranten vorzugehen.

Nach dem Rücktritt Alexander Dubčeks als Erstem Sekretär der KSČ folgt ihm Gustáv Husák ins Amt. Die Phase der „Normalisierung“ wird kurze Zeit später von umfangreichen Säuberungsmaßnahmen begleitet.

In Moskau formiert sich die Initiativgruppe zur Verteidigung der Menschenrechte in der UdSSR – die erste unabhängige sowjetische Menschenrechtsorganisation. Die Gruppe existiert bis 1976, erarbeitet offene Briefe, in denen internationale Organisationen (vor allem die UNO) über die politische Verfolgung in der UdSSR informiert werden. Zur der Initiativgruppe gehören 15 Personen: Henrich Altunjan, Wladimir Borrissow, Tatjana Chodorowitsch, Mustafa Dschemiljew, Natalja Gorbanewskaja, Pjotr Jakir, Anatoli Jakobson, Sergei Kowaljow, Wiktor Krassin, Anatoli Lewitin-Krasnow, Alexander Lawut, Juri Malzew, Leonid Pljuschtsch, Grigori Podjapolski und Tatjana Welikanowa.

In Taschkent, der Hauptstadt Usbekistans, findet der Prozess der Zehn statt: Verhandelt wird gegen Vertreter der Krimtataren und deren Bewegung zur Rückkehr in die Heimat.

In Slowenien kommt es zur sogenannten „Straßenbau-Affäre“. Die Führung der Teilrepublik protestiert laut und vernehmlich dagegen, dass Slowenien bei der Verteilung eines Straßenbaukredits der Weltbank keine Berücksichtigung gefunden hat. Das Präsidium des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens (BdKJ) verurteilt die Haltung der slowenischen Kommunisten. In Slowenien selbst finden Protestkundgebungen gegen die „Jugo-Ausbeutung“ statt.

Auf dem X. Parteitag der Rumänischen Kommunistischen Partei wird Nicolae Ceaușescu zum Generalsekretär der Partei gewählt (zuvor war er Erster Sekretär des Zentralkomitees). Dies bedeutet noch mehr Macht in seinen Händen.

Am ersten Jahrestag des Einmarsches von Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei kommt es in vielen Städten zu Massendemonstrationen, die brutal niedergeschlagen werden. Fünf Personen sterben und 3.500 werden vorläufig festgenommen. Zehn bekannte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens verurteilen in der Petition „Deset bodů“ (Zehn Punkte) die Politik der „Normalisierung“. Gegen die Unterzeichner dieser Petition leiten die Machthaber umgehend Strafverfahren ein, woraufhin Festnahmen erfolgen.

Die erste Nummer der Ruch-Untergrundschrift „Biuletyn“ erscheint (herausgegeben von Emil Morgiewicz) in einer in 280 Exemplaren vervielfältigten Auflage. Bis zum Zeitpunkt der Zerschlagung der Gruppe durch den Staatssicherheitsdienst im Juni 1970 erscheinen sechs Ausgaben der Zeitschrift.

Im Samisdat wird das „Programm der Demokratischen Bewegung der Sowjetunion“ veröffentlicht – einer in Tallinn (Estland) von Artem Juskevitš und Sergei Soldatow gegründeten Untergrundorganisation. Das Programm beinhaltet einen Appell an alle Dissidenten, in ihrer Arbeit konspirative Methoden zu akzeptieren.

Die Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag der Gründung der DDR werden von Jugendprotesten begleitet. Gerüchten über ein Konzert der Rolling Stones auf dem West-Berliner Springer-Hochhaus direkt hinter der Mauer folgend, versuchen viele Jugendliche, in die Nähe dieses Ortes zu gelangen. Staatssicherheit und Volkspolizei reagieren wegen der unmittelbaren Grenznähe nervös und treiben die Jugendlichen mit Gummiknüppeln auseinander. Es kommt zu zahlreichen Verhaftungen.