Der Dichter Georgi Sarkin, Fotoreporter der Zeitung „Zemedelsko Zname“, wird zum ersten Mal wegen staatsfeindlicher Tätigkeit (Verteilung von Flugblättern) verurteilt.

Einführung des visafreien Reiseverkehrs zwischen Ungarn und Jugoslawien.

Der tschechische Historiker Václav Král veröffentlicht in der Zeitschrift „Kultúrna tvorba“ (Junges Schaffen) seine Kritik an den von Gustáv Husák herausgegebenen Erinnerungen an den Slowakischen Nationalaufstand. Er wiederholt auch seine Anschuldigung, Husák vertrete einen „slowakisch-bourgeoisen Nationalismus“. Der verbale Angriff richtet sich nicht allein gegen Husák, sondern generell gegen den Parteiflügel mit slowakisch-nationaler Ausrichtung. Mehrere tschechische und slowakische Historiker des demokratischen Flügels nehmen Husák vor dieser Kritik in Schutz.

Feierlichkeiten zum 130. Jahrestag der kroatischen nationalen Wiedergeburt in Zagreb. Erstmals seit Übernahme der Regierungsgewalt durch die Kommunisten werden zu den offiziellen staatlichen Jubiläumsveranstaltungen Vertreter der katholischen Kirche und Exilkroaten eingeladen.

 

Schahen Hartjunjan, Stepan Satikjan und Hajkasn Chatschatrjan gründen in Jerewan eine Untergrundorganisation, die später den Namen „Vereinigte Nationale Partei Armeniens“ erhält.

Auf dem Plenum des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens (BdKJ) auf den Brijuni-Inseln wird Aleksandar Ranković, Vizepräsident Jugoslawiens, faktischer Geheimdienstchef sowie Verantwortlicher für die Kaderpolitik des BdKJ, von sämtlichen Partei- und Staatsämtern abgesetzt. Der reformfreundliche Flügel der Partei, bestehend vor allem aus kroatischen, slowenischen und mazedonischen Kommunisten, wird dadurch gestärkt.

 

In Warschau treibt die Miliz einen Demonstrationszug von Gläubigen auseinander, die sich auf dem Rückweg von kirchlichen Feierlichkeiten zum 1.000. Jahrestag der Taufe Polens befinden. Zusammenstöße zwischen Miliz und Demonstranten gibt es auch in Danzig, Krakau und Lublin. Bereits einige Tage zuvor wird Stanisław Karpik festgenommen, ein unabhängiger Bauernaktivist, der Predigten zur Tausendjahrfeier Polen aufgenommen und an westliche Stellen weitergeleitet hatte.

Petar Bojadschew verteilt antikommunistische Flugblätter des von Alfred Foszol gegründeten Verbandes für Unabhängigkeit und Fortschritt „Wassil Lewski“.

In das Strafgesetzbuch werden neu aufgenommen: Artikel 190, Paragraf 1 Strafgesetzbuch der RSFSR („Verbreitung offenkundig falscher Anschuldigungen, die der Verleumdung der sowjetischen Staats- und Gesellschaftsordnung dienen“), Paragraf 2 („Herabwürdigung von Staatsflagge und Staatswappen der UdSSR“) und Paragraf 3 („Störung der öffentlichen Ordnung“).

In der Kulturzeitschrift „Kultúrny život“ findet eine Debatte über den slowakischen Staat und die Konzeption einer eigenen slowakischen Staatlichkeit statt. An der Diskussion in der Zeitschrift beteiligen sich tschechische und slowakische Historiker, Schriftsteller und Journalisten wie Juraj Fabián, Ján Mlynárik, Milan Hübl, Viliam Plevza, Eduard Friš, Zdenka Holotíková, Roman Kaliský, Michal Chorváth und Zora Jesenská.

In Brünn findet der IV. Kongress der Tschechoslowakischen Historiker statt. Die Teilnehmer fordern eine stärkere Hinwendung zur internationalen Wissenschaft sowie die Trennung von Geschichtswissenschaft und Politik.

Redebeiträge von Leszek Kołakowski und Krzysztof Pomian während einer öffentlichen Versammlung des Verbandes der Sozialistischen Jugend (Związek Młodzieży Socjalistycznej; ZMS) an der Historischen Fakultät der Universität Warschau zum 10. Jahrestag des Oktobers 1956. Darin kritisieren sie die Politik des Staates. Nur wenige Tage später werden beide Referenten aus der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei ausgeschlossen. Das gleiche Schicksal ereilt eine Gruppe von Schriftstellern (darunter Jacek Bocheński, Tadeusz Konwicki und Wiktor Woroszylski), die einen Brief zur Unterstützung von Leszek Kołakowski und Krzysztof Pomian unterzeichnet hatten.

Das ZK der USAP verkündet die Einführung des „Neuen Wirtschaftsmechanismus“, der ab 1. Januar 1967 umgesetzt werden soll. In die sozialistische Wirtschaft werden marktwirtschaftliche Elemente eingeführt, die unter anderem den freien Handel mit Wirtschaftsgütern ermöglichen, die aus privatem Anbau und Aufzucht stammen.