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John-Lennon-Friedensklub
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Unabhängige Initiative in der Tschechoslowakei, die von Stanislav Penca, Ota Veverka und Heřman Chromý am 8. Dezember 1988 gegründet wurde. Der John-Lennon-Friedensklub (Mírový klub Johna Lennona) entstand aus der Tradition des jährlichen Gedenkens an den Tod des britischen Beatles-Musikers John Lennon auf der Prager Moldauinsel Kampa. Im Laufe der Zeit nahm dieses ursprünglich rein kulturell-alternative Treffen einen politisch-regimekritischen Charakter an. 1985 fand ein nicht offiziell angemeldeter Friedensmarsch durch die Prager Innenstadt mit mehreren Tausend Teilnehmern statt. Dabei sangen die Demonstranten Lieder, schrieben Gedichte auf Hauswände, zündeten Kerzen an und sammelten Unterschriften für die Freilassung politischer Häftlinge und für den Abzug der Sowjetarmee aus der Tschechoslowakei.
Der John-Lennon-Friedensklub arbeitete eng mit anderen unabhängigen Organisationen zusammen. Sie gaben gemeinsam Forderungen nach Freilassung politischer Häftlinge heraus, verteilten Briefe und Deklarationen und organisierten Demonstrationen. Im Frühjar 1989 traten Teile der Unabhängigen Friedensbewegung – Initiative zur Demilitarisierung der Gesellschaft (Nezávislé Mírové Sdružení – Iniciativa za demilitarizaci společnosti; NMS-IDS) dem John-Lennon-Friedensklub bei, da sie nicht damit einverstanden waren, mit Vertretern des kommunistischen Regimes in den Dialog zu treten. Im Juli 1989 organisierten Mitglieder des John-Lennon-Friedensklubs vor großen Staatsbetrieben einen ganztägigen Hungerstreik, um auf die Situation von politischen Häftlingen aufmerksam zu machen.
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Juni 1976
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Arbeiterprotest gegen drastische Preiserhöhungen bei Lebensmitteln, die am 24. Juni 1976 von der polnischen Regierung bekannt gegeben wurden. Nur einen Tag später, am 25. Juni 1976, begannen Arbeitsniederlegungen in Radom, in den Warschauer Ursus-Werken und in Płock. Im Zusammenhang mit Demonstrationen kam es zu Zusammenstößen mit Einsatzkräften der Miliz und des Staatssicherheitsdienstes. Die Proteste griffen auch auf andere Teile des Landes über; insgesamt streikten über 70.000 Arbeiter in annähernd 100 Betrieben. Gewalttätigen Charakter nahmen die Proteste insbesondere in Radom an, wo unter anderem das Gebäude der Woiwodschaftsleitung der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei in Brand gesetzt wurde. Die Sicherheitskräfte erhielten jedoch keinen Schießbefehl. Angesichts der Demonstrationen nahm Premierminister Piotr Jaroszewicz noch am Abend desselben Tages die Preiserhöhungen zurück und konnte damit eine weitere Eskalierung des Konflikts verhindern.
Bei den Protesten wurden zwei Menschen getötet (jedoch nicht direkt bei den Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften), es gab Hunderte Verletzte. Nach Angaben des Innenministeriums wurden 861 Personen verhaftet, unabhängige Quellen gehen jedoch von mehreren Tausend Verhafteten aus. Obwohl viele von ihnen gar nicht an den Protesten teilgenommen hatten, wurden alle Festgenommenen brutalen Verhören und Misshandlungen unterworfen. Eine sehr verbreitete Form der Folter war das sogenannte Spießrutenlaufen, bei dem die Verhafteten durch ein Spalier prügelnder Milizangehöriger laufen mussten. Tausende wurden ohne die geringste Chance auf Wiedereinstellung entlassen.
Oppositionelle Kreise eilten den Opfern der Repressionen und Schikanen zur Hilfe, sie leisteten den Arbeitern und deren Familien materielle, rechtliche und moralische Unterstützung. Die Initiatoren dieser Solidaritätsaktion waren Mirosław Chojecki, Antoni Macierewicz, Piotr Naimski, Zofia und Zbigniew Romaszewski sowie Henryk Wujec, außerdem eine Gruppe von Rechtsanwälten, zu der Jan Olszewski und Władysław Siła‑Nowicki gehörten.
Im Sommer 1976 initiierten intellektuelle Bürgerrechtler eine Welle von Protestschreiben, die sowohl von Einzelpersonen als auch im Namen ganzer Gruppen versandt wurden und in denen gegen die Behandlung der Teilnehmer an den Juni-Ereignissen protestiert wurde. Am 9. September bezog die polnische Bischofskonferenz mit Primas Stefan Wyszyński an der Spitze Stellung zu den Ereignissen und forderte, den Inhaftierten und Entlassenen ihre sozialen und beruflichen Rechte zurückzugeben. Ergebnis dieser Welle der Solidarität war am 23. September 1976 die Gründung des Komitees zur Verteidigung der Arbeiter (KOR).
Bartłomiej Noszczak