Mirosław Chojecki wurde 1949 in Warschau in eine Intellektuellenfamilie geboren. Seine Mutter kämpfte im Zweiten Weltkrieg im Bataillon „Regenschirm“ der Heimatarmee (Armia Krajowa; AK) gegen die deutschen Besatzer.
1962–67 war Chojecki Mitglied der 16. Warschauer Pfadfindergruppe, ab 1967 studierte er Chemie am Warschauer Polytechnikum, 1968–73 an der Warschauer Universität. Er beteiligte sich an den Studentenstreiks im März 1968 am Polytechnikum.
1974 nahm er eine Arbeit am Institut für Kernforschung in Warschau auf. Ein Jahr später schloss er sich der von Oppositionskreisen initiierten sogenannten Verfassungskampagne an und sammelte Unterschriften gegen die geplanten einschneidenden Verfassungsänderungen.
Im Frühsommer 1976 half er zusammen mit Wojciech Onyszkiewicz als einer der Ersten den im Juni 1976 verfolgten Arbeitern in Radom und Ursus. Er organisierte juristische Hilfe und die Entsendung von Prozessbeobachtern und stellte gemeinsam mit der Schriftstellerin Anka Kowalska eine Liste der Verfolgten zusammen.
Am 4. September 1976 nahm er an einer Versammlung in der Wohnung von Edward Lipiński teil, bei der die Gründung des Komitees zur Verteidigung der Arbeiter (Komitet Obrony Robotników; KOR) vorbereitet wurde. Chojecki wurde Leiter der sogenannten Radomer Gruppe (mit Grzegorz Boguta, Zofia und Zbigniew Romaszewski, Andrzej Rosner, Stefan und Krystyna Starczewska, Bogdan Zawada), die den Repressionen ausgesetzten Arbeitern und ihren Familien Hilfe zukommen ließ. Am 1. Oktober 1976 wurde er in Radom von der Miliz festgehalten und verhört, woraufhin er, da er nun enttarnt war, die konkrete Hilfsarbeit für die Repressierten auf Zbigniew Romaszewski übertrug, aber selbst trotzdem weiter zu den Prozessen fuhr. Zweimal wurde er von Funktionären der Staatssicherheit zusammengeschlagen, darunter einmal im Dezember 1976 im Radomer Gerichtsgebäude.
Im Herbst 1976 wurde Chojecki auf disziplinarischem Wege wegen eines Fehltages aus dem Institut für Kernforschung entlassen; an dem betreffenden Tag war er erneut für 48 Stunden in Radom inhaftiert worden.
Im Oktober desselben Jahres trat Chojecki KOR bei, wo er sich mit der Herausgabe von unabhängigen Druckerzeugnissen beschäftigte. So war er unter anderem an der Vervielfältigung des „Kommuniqués“ und des „Informationsbulletins“ des KOR beteiligt. Im Frühjahr 1977 gab er zwei Broschüren mit dem Titel „Im Namen der Volksrepublik Polen“ heraus, die die Plädoyers der Verteidiger in den Prozessen von Radom und Ursus enthielten.
Chojecki fuhr im Mai 1977 nach Krakau, um dort gemeinsam mit anderen Aktivisten Demonstrationen zur Erinnerung an Stanisław Pyjas zu organisieren. Der Student und KOR-Mitglied Pyjas war dort kurz zuvor im Auftrag des Staatssicherheitsdienstes ermordet worden. Nachdem westliche Zeitungen ein Foto veröffentlicht hatten, das Chojecki gemeinsam mit Paweł Bąkowski an der Spitze des „Schwarzen Marsches“ in Krakau zeigte, wurde er am 16. Mai zusammen mit anderen dem KOR nahestehenden Personen verhaftet. Dass er im Juli das Gefängnis wieder verlassen konnte, war einer breiten Solidaritätsaktion sowie einer allgemeinen Amnestie zu verdanken. Chojecki verdiente seinen Lebensunterhalt in der Folgezeit zusammen mit Seweryn Blumsztajn durch Wohnungsrenovierungen.
Im September gründete Chojecki das Unabhängige Verlagshaus NOWA (Niezależna Oficyna Wydawnicza NOWA). Neben Chojecki saßen Grzegorz Boguta, Maria Fedecka (bis Anfang 1978) und Ryszard Knauff im Leitungskollegium des Verlages, Ende 1977 kam Adam Michnik dazu, 1978 Konrad Bieliński, Mieczysław Grudziński und Anatol Lawina, danach noch Ewa Milewicz, Marek Chimiak und Jan Narożniak. Chojecki war Leiter von NOWA und zugleich mit Konrad Bieliński, Adam Michnik und Ewa Milewicz offener Vertreter des Verlages nach außen. Er baute konspirativ arbeitende Gruppen von Druckern, Lieferanten, Austrägern und Redakteuren auf. NOWA war in dieser Zeit die größte Verlagsanstalt, die außerhalb der Zensur agierte. Sie wurde schnell ein auch im ökonomischen Sinn selbstständiges Unternehmen.
Chojecki war Mitunterzeichner der „Erklärung der Demokratischen Bewegung“ (Deklaracja Ruchu Demokratycznego) vom 18. September 1977, des Grundsatzprogramms von KOR. Anschließend trat er auch dem Komitee für Gesellschaftliche Selbstverteidigung „KOR“ (Komitet Samoobrony Społecznej; KSS „KOR“) bei.
Zwischen 1976 und 1980 wurde Chojecki insgesamt 44 Mal für jeweils 48 Stunden inhaftiert, seine Wohnung wurde immer wieder durchsucht. Dass man bei ihm im Januar 1977 eine Packung Curry beschlagnahmte, war Folge einer Denunziation, die behauptet hatte, Chojecki drohe mit dem Einsatz toxischer Substanzen, deren Wirkung tragische Folgen für die gesamte Hauptstadt haben könnten.