Die Mitglieder der sogenannten Wladimir-Makarow-Gruppe (die Französin Catherine Lvov, Teodosij Bjelakowski, Klementin Iwanow und andere) werden verhaftet und wegen Verbreitung „feindlicher Literatur“ (Texte von Alexander Solschenizyn) und antisowjetischer Propaganda verurteilt. Bjelakowski stirbt im Juli 1975 im Gefängnis.

In Warschau findet ein in Eigenregie organisiertes Privatseminar zur Nachkriegsgeschichte Polens statt, an dem junge Vertreter der Klubs der Katholischen Intelligenz, einstige Kommandotrupp-Mitglieder sowie Mitglieder der Gromada Włóczęgów (Landstreicherschar) teilnehmen, darunter Wojciech Arkuszewski, Seweryn Blumsztajn, Jan Lityński, Antoni Macierewicz, Adam Michnik, Wojciech Ostrowski und Henryk Wujec.

Ein Seminar für zeitgeschichtliche Forschung nimmt in Warschau seine Arbeit auf, die 15 Jahre lang dauern sollte. Es wirken unter anderen Jerzy Holzer, Krystyna Kersten, Jan Kofman, Maciej Koźmiński, Andrzej Paczkowski und Maria Turlejska mit.

Erste nicht legale Bilder- und Fotoausstellungen in Bratislava.

Verhaftung Alexander Solschenizyns in Moskau. Angeklagt des Staatsverrats, wird ihm die sowjetische Staatsbürgerschaft entzogen und er des Landes verwiesen.

Der Moskauer Appell wird verabschiedet, verfasst von zehn prominenten Dissidenten: Michail Agurski, Larissa Bogoras, Jelena Bonner, Pawel Litwinow, Wladimir Maximow, Anatoli Martschenko, Juri Orlow, Andrei Sacharow, Boris Schragin und Pater Sergei Scheludkow. Darin wird die Offenlegung von Dokumenten über den stalinistischen Terror, die Publikation des „Archipel Gulag“ in der UdSSR, die Möglichkeit für Alexander Solschenizyn, in seiner Heimat zu arbeiten sowie die Schaffung eines internationalen Strafgerichtshofes zur Untersuchung der Verbrechen des Sowjetstaates gefordert.

Beschluss der neuen Verfassung der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien (SFRJ) Die Verfassung von 1974 stellt die Vollendung des jugoslawischen Föderalisierungsprozesses dar. Darin ist auch eine Neuorganisation des Wirtschaftslebens geregelt, gestützt auf Vereinbarungen der Selbstverwaltungen und auf Sozialverträge, mit denen die Ziele und Interessen von Unternehmen und gesellschaftlichen Organisationen in Einklang gebracht werden sollen.

Die Große Nationalversammlung schafft das Amt eines Präsidenten der Sozialistischen Republik Rumänien. Nicolae Ceaușescu wird einstimmig in dieses Amt gewählt.

Nicolae Ceaușescu wird Vorsitzender der Front der Sozialistischen Einheit, einer Art Führungsinstanz für Partei-, Gewerkschafts- und andere Organisationen in Rumänien. Das ist ein weiterer Schritt zur Machtkonzentration in seinen Händen.

Im Zusammenhang mit der weltweiten Ölkrise werden drastische Preiserhöhungen eingeführt: Der Preis für Heizöl steigt um 25 Prozent, Benzin wird 40 Prozent teurer, was Unmut in der Bevölkerung hervorruft.

Im mittelböhmischen Postupice findet das „Erste Festival der anderen Kultur“ statt. Hier treten vom Regime verbotene und verfolgte Underground-Musiker auf.

Im Moskauer Stadtteil Belajewo walzt die Staatsmacht mit Hilfe von Bulldozern eine Open-Air-Ausstellung nonkonformistischer Maler nieder. Nach Protesten der internationalen Öffentlichkeit wird das restriktive Vorgehen gegen avantgardistische Künstler etwas abgemildert.

Brief Alexander Dubčeks an die Nationalversammlung, in dem er die systematische Verletzung von Menschen- und Bürgerrechten in der Tschechoslowakei anprangert.

In der Pariser Exilzeitschrift „Kultura“ (Nr. 11) erscheint anonym der Text „Politische Opposition in Polen“ (Polityczna opozycja w Polsce). Darin betrachtet der Autor (Jacek Kuroń) als Rezept für oppositionelles Wirken die Gründung informeller Interessengruppen, die in Übereinstimmung mit dem Strafgesetzbuch, aber wider das Monopol des totalitären Staates gemeinsame Werte hervorbringen und gemeinsame Ziele umsetzen könnten. Jacek Kuroń schreibt unter anderem: „Die Betonung der Würde des Individuums, die unveräußerlichen Menschenrechte und in diesem Zusammenhang die Selbstbestimmtheit der Gesellschaft – politischer, ideeller und weltanschaulicher Pluralismus bei gleichzeitigem Bewusstsein des kollektiven Charakters der Produktion in der heutigen Welt – so lässt sich die grundlegende geistige Gemeinschaft der polnischen Opposition umreißen.“

In Paris erscheint eine Aufsatzsammlung mit dem Titel „Stimmen aus dem Untergrund“ als Manifest der orthodox-nationalen Strömung innerhalb der russischen Oppositionsbewegung. Zu den Initiatoren und wichtigsten Autoren des Bandes gehören Alexander Solschenizyn und Igor Schafarewitsch.

Die katholischen Bischöfe wenden sich in einem Hirtenbrief gegen das staatliche Erziehungsmonopol.

Petition von 15 Intellektuellen und Künstlern an die Staatsführung. Gefordert wird, den in der UdSSR wohnenden Polen Zugang zur eigenen Kultur und zu einem eigenen Schulwesen zu ermöglichen. Die Unterzeichner sind: Jacek Bocheński, Kazimierz Brandys, Zbigniew Herbert, Andrzej Kijowski, Tadeusz Konwicki, Edward Lipiński, Zofia Małynicz, Jan Nepomucen Miller, Zygmunt Mycielski, Marek Nowakowski, Antoni Słonimski, Andrzej Szczypiorski, Wiktor Woroszylski, der katholische Pfarrer Jan Zieja und Włodzimierz Zonn. Adam Michnik wird beim Sammeln von Unterschriften für die Petition von der Miliz für 48 Stunden in Gewahrsam genommen.