In Moskau werden Juri Galanskow, Wera Laschkowa und Alexei Dobrowolski festgenommen. Grund: Verbreitung von Samisdat-Erzeugnissen und Kontakte zu „antisowjetischen Zentren“ im Ausland.

Auf Initiative von Wladimir Bukowski findet auf dem Puschkin-Platz in Moskau eine Demonstration statt. Es wird gegen die Verhaftungen und gegen die Aufnahme der neuen, politischen Paragrafen ins Strafgesetzbuch protestiert (Demonstration auf dem Puschkin-Platz).

Im ganzen Land wird damit begonnen, im großen Stil Kirchen und Moscheen zu schließen.

Verabschiedung eines Gesetzespakets, das Voraussetzungen für ausländische Investitionen in Jugoslawien schafft.

 

 

Der kroatische Kulturverband „Matica hrvatska“ veröffentlicht die „Deklaration über die Bezeichnung und Stellung der kroatischen Schriftsprache“ (Deklaracija o nazivu i položaju hrvatskog književnog jezika), hinter der 130 führende Intellektuelle, darunter auch Parteimitglieder, stehen. Die Erklärung ist ein Protest gegen die Degradierung der kroatischen Sprache zu einem nicht gleichberechtigten lokalen Dialekt im Namen eines durch die serbische Sprache geprägten Etatismus und Unitarismus. Aufgerufen wird darin außerdem zur Verankerung der Gleichberechtigung aller Schriftsprachen der Völker Jugoslawiens in der Verfassung. Die Debatte um die „Deklaration“ wird zum Auftakt des Kroatischen Frühlings und zu einem ersten Signal der Wiedergeburt der kroatischen Zivilgesellschaft im Rahmen der Bewegung Maspok.

Dem im DubrawLag in den mordwinischen Lagern inhaftierten ukrainischen Historiker Walentin Moros gelingt es, seinen Essay „Reportage aus dem Berija-Reservat“ (Reportaž iz zapovidnika imeni Beriji) aus dem Lager zu schleusen.

Albanien erklärt sich zum ersten atheistischen Staat der Welt.

Alexander Solschenizyn wendet sich mit einem Schreiben zum Thema Zensur an die Teilnehmer des Kongresses des Schriftstellerverbandes der UdSSR.

Während des IV. Kongresses des Tschechoslowakischen Schriftstellerverbands sprechen sich viele der Delegierten für mehr Meinungsfreiheit und demokratische Strukturen aus. Zu ihnen gehören Václav Havel, Ludvík Vaculík, Pavel Kohout und Milan Kundera. Die Regierung verhängt Strafen über diejenigen kritischen Schriftsteller, die Mitglieder der Kommunistischen Partei sind und löst die Redaktion der Literaturzeitschrift „Literární noviny“ auf. Ivan Klíma, Antonín J. Liehm und Ludvík Vaculík werden aus der Partei ausgeschlossen; sie erhalten ihre Mitgliedsausweise erst im April 1968 zurück. In der Slowakei wird Juraj Špitzer vom Posten des Chefredakteurs der Kulturzeitschrift „Kultúrny život“ abberufen.

Im KGB entsteht die sogenannte Abteilung V, deren Hauptaufgabe es ist, „ideologische Diversion“ zu bekämpfen.

Die zweite Petitionskampagne startet (sie läuft bis zum Frühjahr 1968). Diesmal geht es um den Einsatz für Alexander Ginsburg und Juri Galanskow.

In der moldawischen Hauptstadt Chișinău gründen Alexander Usatiuc und Gheorghe Ghimpu die Untergrundorganisation National-Patriotische Front, die bis 1971 aktiv ist. Die Gruppe verbreitet über den Samisdat Erklärungen zum Austritt Moldawiens aus der UdSSR und zur Herstellung einer Union mit Rumänien. Sie spricht sich gegen Assimilation und Russifizierung aus.

Dekret des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR zur Rehabilitierung der Krimtataren: „Über die früher auf der Krim wohnhaften Bürger tatarischer Nationalität“. Darin wird die Beschuldigung zurückgenommen, die Krimtataren hätten mit den deutschen Besatzern kollaboriert, wie dies im Beschluss der Staatsführung über ihre Aussiedlung im Mai 1944 behauptet worden war („Verrat am sowjetischen Volk“). Zugleich heißt es jedoch, die Tataren hätten nunmehr bereits in Usbekistan und anderen Republiken „Wurzeln geschlagen“.

Das Plenum des Zentralkomitees der Rumänischen Kommunistischen Partei diskutiert über die Verwaltungsgliederung des Landes: die Abschaffung der Ungarischen Autonomen Region und die Einführung von Verwaltungseinheiten ohne Berücksichtigung der ethnischen Struktur. Das Gesetz über die neue Verwaltungsgliederung Rumäniens wird am 9. Dezember 1967 von der Großen Nationalversammlung beschlossen.

In Warschau wird die Schriftstellerin Nina Karsov zu drei Jahren Haft verurteilt. Sie wird der „Aufbewahrung von zur Publikation im Ausland vorgesehenen Materialien“ schuldig gesprochen. Diese „Materialien“ sind unter anderem Tonbänder mit Aufnahmen der satirischen Oper „Die Stillen und die Gänse“ (Cisi i gęgacze) von Janusz Szpotański sowie private Tagebuchaufzeichnungen, in denen das Umfeld des Kommandotrupps und der Verband Polnischer Literaten beschrieben werden. Karsov wird im August 1968 wieder aus der Haft entlassen.

Die Polizei löst eine Studentendemonstration gewaltsam auf, bei der bessere Wohnbedingungen in den Studentenwohnheimen im Prager Stadtteil Prahov gefordert worden waren. In den Studentenwohnheimen kam es immer wieder zu Unterbrechungen der Stromversorgung. Der Protest findet unter dem Motto „Mehr Licht!“ statt.

Anatoli Martschenko beendet die Arbeit an seinem Buch „Meine Aussagen“ (Moi pokazanija) und legt damit die erste Dokumentation über die Straflager für politische Gefangene in der Post-Stalin-Ära vor.