Eine vom Staat unabhängige polnische Studentenorganisation, die am 22. September 1980 gegründet wurde. Den Impuls zur Entstehung des Unabhängigen Studentenverbandes (Niezależne Zrzeszenie Studentów; NZS) gab die Solidarność. Zunächst formierten sich parallel zueinander unabhängige Studentenorganisationen in verschiedenen Städten. Auf dem gesamtpolnischen Kongress der Gründungskomitees dieser Organisationen wurde mit dem Unabhängigen Studentenverband eine einheitliche Organisation ins Leben gerufen. Zugleich wurde das Gesamtpolnische Gründungskomitee (Ogólnopolski Komitet Założycielski) als vorläufige Leitung gewählt. Offiziellen Status erhielt der Studentenverband erst im Februar 1981, und das auch erst nach einem viele Woche währenden Studentenstreik in Łódź. Im April 1981 fand dann der erste Landeskongress statt, auf dem der Landeskoordinationsausschuss (Krajowa Komisja Koordynacyjna) gewählt wurde, dessen Vorsitz Jarosław Guzy übernahm. Kurze Zeit nach der Ausrufung des Kriegsrechts wurde der Unabhängige Studentenverband im Januar 1982 verboten und viele seiner Aktivisten interniert.
Ende der 80er Jahre formierten sich an verschiedenen Hochschulen erneut illegale Hochschulgruppen, die einen Antrag auf offizielle Zulassung stellten (so entstand am 8. März 1988 das Gründungskomitee des Unabhängigen Studentenverbandes an der Universität Warschau). Vertreter des noch illegalen Unabhängigen Studentenverbandes nahmen auch an den Gesprächen am Runden Tisch teil; der erste Zulassungsantrag wurde jedoch im Mai 1989 von einem Gericht abgewiesen. Offiziell zugelassen wurde der Unabhängige Studentenverband erst wieder im September 1989.
Piotr Śmiłowicz