Erinnerungskultur in Armenien
Die nationale Erinnerung in Armenien fokussiert sich auf den Völkermord an den Armeniern von 1915/16, dem mehr als 1,5 Millionen Menschen zum Opfer fielen. Der 24. April ist der offizielle Gedenktag für den Völkermord. Als offizieller Gedenktag für die Opfer politischer Repressionen wiederum gilt in Erinnerung an die Massendeportationen von Armeniern 1949 heute der 14. Juni. Denkmäler zur Erinnerung an die während der Sowjetzeit erfahrenen Repressionen und die Opfer gibt es in Armenien bisher jedoch nur vereinzelt.
Am Ethnologischen Institut an der Universität in Jerewan beschäftigt sich eine eigene Abteilung mit der Erforschung der stalinistischen Repressionen. Diese hat unter anderem eine Publikation mit den Namen von 23.000 Ermordeten herausgegeben. Zudem wurden Bücher über die Deportationen und die politischen Repressionen zwischen 1922 und 1953 veröffentlicht.
Vgl.: Museen und Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer der kommunistischen Diktaturen, hrsg. v. Anna Kaminsky, erarbeitet v. Anna Kaminsky, Ruth Gleinig und Lena Ens, Dresden 2018, S. 35.