Geschichte der kroatischen Opposition

Die oppositionelle Tätigkeit im kommunistischen Jugoslawien unterschied sich in ihrer Spezifik wesentlich von den Aktivitäten der Dissidenten in anderen Ländern des sogenannten Ostblocks. Besonders deutlich sichtbar war das in Kroatien. Bis in die 70er Jahre hinein agierten unabhängige Initiativen legal und genossen zum Teil sogar Unterstützung in den Reihen der Kommunistischen Partei. Solange sich ihre Ziele auf die Weiterentwicklung des Sozialismus und der kroatischen Nationalkultur beschränkten, konnten sie auf den vom Machtapparat zugelassenen Pluralismus setzen. Diese „Halb-Oppositionellen“ wurden erst zu Dissidenten, als die Staats- und Parteiführung in ihnen eine Bedrohung des eigenen Machtmonopols sah. (...)

Erinnerungskultur in Kroatien

In Kroatien setzten sich seit Beginn der 90er Jahre zahlreiche Vereine, Verbände sowie Familienangehörige der Verfolgten und der 1945 zu Tode Gekommenen für eine Kennzeichnung der verschwiegenen Grabstätten ein. Allerdings wurden die Gedenkveranstaltungen von unterschiedlichen Seiten instrumentalisiert: Während nationalistische Kräfte versuchten, die Toten als Kämpfer gegen den Kommunismus und unschuldige Opfer desselben zu vereinnahmen, wurden sie von anderen als Faschisten und Nazi-Kollaborateure geschmäht. Der Krieg von 1991 bis 1995 ließ die Erinnerung an die Zeit der kommunistischen Herrschaft sowie die Aufarbeitung und Verfolgung der damaligen Verbrechen in den Hintergrund treten. (...)

Landeschronik Jugoslawien

28. November–1. Dezember 1943

Auf ihrer Konferenz in Teheran sichern alle drei Hauptmächte der Anti-Hitler-Koalition den Tito-Partisanen ihre Unterstützung zu und leiten damit eine Abkehr von den der Exilregierung unterstehenden Tschetniks unter Führung von Draža Mihailović ein.

 

29.–30. November 1943

Der im November 1942 von Josip Broz Titos kommunistischen Partisanen gebildete Antifaschistische Rat für die Nationale Befreiung Jugoslawiens erklärt sich in der bosnischen Stadt Jajce zur höchsten gesetzgebenden Gewalt im neuen Jugoslawien. Der Rat verkündet die Föderalisierung des Landes, verbietet König Peter II. die Rückkehr ins Land und wählt eine provisorische Regierung unter dem Vorsitz Titos. Diese kontrolliert einen großen, zuvor von den Partisanen eingenommen Teil Bosniens.