Erinnerungskultur in Kroatien
In Kroatien setzten sich seit Beginn der 90er Jahre zahlreiche Vereine, Verbände sowie Familienangehörige der Verfolgten und der 1945 zu Tode Gekommenen für eine Kennzeichnung der verschwiegenen Grabstätten ein. Allerdings wurden die Gedenkveranstaltungen von unterschiedlichen Seiten instrumentalisiert: Während nationalistische Kräfte versuchten, die Toten als Kämpfer gegen den Kommunismus und unschuldige Opfer desselben zu vereinnahmen, wurden sie von anderen als Faschisten und Nazi-Kollaborateure geschmäht. Der Krieg von 1991 bis 1995 ließ die Erinnerung an die Zeit der kommunistischen Herrschaft sowie die Aufarbeitung und Verfolgung der damaligen Verbrechen in den Hintergrund treten. (...)