In den 70er Jahren verstärkte sich der Integrationsprozess der verschiedenen Untergrundorganisationen unter dem Dach der NVPA. An ihrer Spitze stand Parujr Hajrikjan, ursprünglich Gründer der illegalen Jugendorganisation Shant, die sich bereits 1967 der NVPA angeschlossen hatte. Hajrikjan sorgte für eine Änderung des Statuts und des Programms der Partei. Damit wurde der ideologischen Konfrontation mit der KPdSU, ebenso wie extremistischen Kampfformen und der Anwendung von Gewalt eine Absage erteilt. Die Unabhängigkeit des Landes sollte unter Berufung auf die bestehende Verfassung erreicht werden. Die Frage der historischen Grenzen Armeniens trat somit in den Hintergrund, als wichtigste Aufgabe galt die Wiedererlangung der staatlichen Unabhängigkeit Armeniens. Die NVPA in ihrer erneuerten Form sollte eher die Funktion einer Volksfront denn die einer politischen Partei übernehmen. Man ging davon aus, dass die Partei nach der Erlangung der staatlichen Unabhängigkeit in verschiedene, den jeweiligen politischen Überzeugungen entsprechende Fraktionen und Flügel zerfallen würde – was dann später auch tatsächlich geschah.
1976 wandten sich einige in den mordwinischen Lagern und Permer Lagern inhaftierte, führende NVPA-Aktivisten mit Forderungen an die sowjetische Staatsführung, die mehr oder weniger die Thesen des neuen Parteiprogramms wiederholten. Am 12. Februar 1977 erklärte sich Parujr Hajrikjan offiziell zum Parteichef der NVPA und forderte zugleich deren Legalisierung, die Freilassung aller inhaftierten Mitglieder sowie die Durchführung eines nationalen Referendums über den Austritt Armeniens aus der UdSSR. Um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen, trat er in den Hungerstreik. Hajrikjan und seine Mitstreiter markierten damit eine neue Etappe in der armenischen Nationalbewegung, die mit ihren Aktionen aus dem Untergrund in die Öffentlichkeit trat und letztlich die faktische Legalisierung der NVPA im öffentlichen Leben einleitete. Nicht einverstanden mit der neuen Strategie der Partei und der Führungsrolle Parujr Hajrikjans waren einige Mitglieder der alten NVPA-Führung, in erster Linie Stepan Satikjan und Hajkasn Chatschatrjan. Nach ihrer Freilassung aus der Lagerhaft gelang es ihnen jedoch nicht, ihre einstigen Führungspositionen wiederzuerlangen.
Der Name Stepan Satikjan war dann eng mit einer der aufsehenerregendsten und zugleich nie ganz aufgeklärten Affären der sowjetischen Geschichte der 70er Jahre verknüpft, den Bombenanschlägen in der Moskauer Metro im Januar 1977. Die Explosionen, die Verhaftung und die Anklage Satikjans und seiner zwei Weggefährten Hakop Stepanjan und Sawen Bagdassarjan, die streng geheime Gerichtsverhandlung in Moskau sowie die umgehende Hinrichtung der zum Tode Verurteilten – all dies wurde in dissidentischen Kreisen in der gesamten UdSSR breit kommentiert. Andrei Sacharow und Mitglieder der Moskauer Helsinki-Gruppe wiesen auf die Verletzung der Rechte der Angeklagten im Verlauf der Ermittlungen und der Gerichtsverhandlungen hin und äußerten ihre Zweifel in Bezug auf die Urteilsbegründung. Malwa Landa, ebenfalls Mitglied der Moskauer Helsinki-Gruppe, führte sogar eigene, unabhängige Ermittlungen zu diesem Fall durch. In der Samisdat-Schrift „Poiski“ erschien unter dem Pseudonym Gleb Pawlowski der Beitrag „Za neimenijem rejchstaga“ (Aus Ermangelung eines Reichstags) von Pjotr Pryschow. Darin warf er den Machthabern mediale Provokation vor, mit dem Ziel die Explosionen zur Darstellung der Dissidenten als Terroristen oder als deren Auftraggeber zu nutzen. Bis heute sind viele wesentliche Umstände der Bombenanschläge nicht aufgeklärt. Eine große Mehrheit der Armenier ist der Auffassung, dass damals unschuldige Menschen hingerichtet wurden.
Anfang 1977 wurde die Armenische Helsinki-Gruppe gegründet. Diese erste (und einzige) öffentlich agierende Menschenrechtsorganisation Armeniens stimmte sich in ihrer Arbeit eng mit den Moskauer Menschenrechtsaktivisten ab, dennoch fanden sich in der Gründungsdeklaration neben Forderungen zur Einhaltung der Rechtsstaatlichkeit auch nationale politische Postulate wie die Aufnahme Armeniens in die UNO sowie die Vereinigung Bergkarabachs und Nachitschewans mit Armenien. Die Tätigkeit der Armenischen Helsinki-Gruppe kam um den Jahreswechsel 1978/79 zum Erliegen. Grund waren politische Repressionen, die im ersten Halbjahr 1979 zur Verhaftung sämtlicher Mitglieder der Armenischen Helsinki-Gruppe führten. In der zweiten Hälfte der 70er Jahre konzentrierte sich das aktive politische Leben der armenischen Opposition auf die mordwinischen Lager und Permer Lager. Die politischen Häftlinge aus Armenien beteiligen sich an Protestaktionen wie Hungerstreiks und Petitionen und organisierten Feierlichkeiten zum armenischen Unabhängigkeitstag und zum armenischen Völkermordgedenktag.
Die Jahre 1980–82 brachten eine neue Verhaftungswelle sowie Repressionen gegen Aktivisten der Nationalbewegung. Noch in Lagerhaft wurde 1980 gegen Parujr Hajrikjan ein neues Strafverfahren eröffnet, und im Mai 1981 wurden die Mitglieder der NVPA-Führung Aschot Nawassardjan und Asat Arschakjan sowie Mitglieder der reaktivierten Gruppen Hanun Hajreniki und Bund der armenischen Jugend verhaftet. Einer der Köpfe des Bundes der armenischen Jugend, Knjas Mkrttschjan, kam im Lager zu Tode. Auch Veröffentlichungen in illegalen Publikation oder deren Weiterverbreitung wurden verfolgt, so war es bei Alexander Manutscharjan, Mitarbeiter der Universität Jerewan, und zwei Studenten, die im Untergrund dessen wissenschaftliche Beiträge in Umlauf brachten. Betroffen waren auch der Geologe Georgi Chomisuri und seine Mitarbeiter, die nicht nur eigene Arbeiten, sondern auch Samisdat- und Tamisdat-Beiträge vervielfältigten und weiterverbreiteten.
In der Zeit der Perestroika wurden auch in Armenien viele einstige Tabuthemen öffentlich diskutiert und aktivierten die Gesellschaft. In erster Linie ging es dabei um die Frage der Region Bergkarabach, um die im Februar 1988 ein offener armenisch-aserbaidschanischer Konflikt ausbrach. Viele politische Gefangene konnten im Zuge der sogenannten „Gorbatschow-Amnestie“ von 1987 die Lager verlassen, die meisten von ihnen brachten sich sogleich in die politische Arbeit des Landes ein und engagierten sich insbesondere im Kampf um den Anschluss Bergkarabachs an Armenien. Als Parujr Hajrikjan die Staatsführung der UdSSR öffentlich anklagte, den Konflikt durch die Anzettelung des Pogroms in Sumgait provoziert zu haben, wurde er erneut verhaftet. Im Juli 1988 wurde er als letzter politischer Gefangener der Sowjetunion des Landes verwiesen. Bei den ersten freien Parlamentswahlen 1990 wurden zahlreiche ehemalige politische Gefangene in den Obersten Sowjet Armeniens gewählt, einige (Aschot Nawassardjan, Asad Arschakjan) gründeten politische Parteien, deren Führung sie übernahmen. 1991 erreichte die armenische Nationalbewegung ihr wichtigstes Ziel: In einem Referendum über den Austritt des Landes aus der Sowjetunion stimmte eine große Mehrheit der Einwohner für die Unabhängigkeit. Armenien wurde zu einem souveränen Staat. Die einstigen Dissidenten spielten noch lange eine bedeutende Rolle im gesellschaftlich-politischen Leben des Landes. Der Demokratisierungsprozess des Landes nach Wiedererlangung der Unabhängigkeit verlief indes nicht gradlinig, immer wieder kam es zu schweren innenpolitischen Auseinandersetzungen, und auch der armenisch-aserbaidschanische Konflikt lässt das Land bis heute nicht zur Ruhe kommen.